Es war eine Tragödie, als „Herkules“ im obersteirischen Bad Mitterndorf einen erst 56 Jahre alten Bauern erdrückte. Seine 22-jährige Tochter steht nun allein mit 74 Rindern und viel Arbeit da. Unter AT15 2081 5000 4456 9523 (Kennwort Kristina) wurde ein Spendenkonto eingerichtet, um der jungen Frau zu helfen.
Wenn Kristina G. aus dem Fenster schaut, ist eigentlich alles so wie immer. Der Grimming schaut mächtig herüber, die Kühe käuen genüsslich auf der Weide, zwei Hähne hofieren friedlich die Damen. Und doch ist alles ganz anders. Denn der Bauer ist nicht mehr da. Und seine Tochter, erst 22 Jahre alt, hat eine schier überwältigende Aufgabe geerbt. Sie allein führt jetzt die Geschicke des Hofs und ist für die Versorgung von 74 Rindern sowie das Melken von 30 Kühen verantwortlich. Für Ausmisten, das Leeren der Jauchengrube, Heumachen, das ganze Programm. Und das ganz allein.
Keine Chance gegen „Herkules“
Der 28. Juni hat auf dem Hof nahe Bad Mitterndorf angefangen wie immer. In aller Herrgottsfrüh mussten die Kühe wie jeden Tag gemolken werden. Doch dann wurde die Welt der Familie aus den Angeln gehoben. Bauer Gerald wollte den Stier von der Weide holen und in den Stall bringen, weil dieser das Wasserfass umgeschmissen hatte und dieses nachgefüllt werden musste. „Wir hatten den ,Herkules‘ seit drei Jahren“, erzählt Tochter Kristina. „Aggressiv war er nie, manchmal ein bissl grantig. Aber sonst berechenbar.“
Was genau passiert ist, lässt sich nicht sagen, wird sich wohl nie mehr klären lassen. Aber plötzlich hörte Kristina ihren Onkel, der im Nachbarhaus wohnt und jemanden am Boden hatte liegen sehen, laut um Hilfe rufen. Da lag ihr Vater. Er war vom mächtigen Stier, der an die 1000 Kilo wog, gegen die Wand gedrückt worden – der Steirer hatte keine Chance.
Die geschockte Tochter musste das Tier sogar noch wegbringen von der Unfallstelle. „Da funktioniert man einfach nur.“ Das Entsetzen, die riesige Trauer um den Vater, mit dem sie unter einem Dach lebte und tiefe Verbundenheit hatte, traf sie später mit voller Wucht. Und danach die Erkenntnis: Jetzt ist sie verantwortlich. Alleine.
Für Arbeit, die den beiden gemeinsam oft schon zu viel wurde! Vom täglichen stundenlangen Melken in der Früh bis hin zum Füttern. Siloballen transportieren, Zäune reparieren, Traktor fahren, den steilen Wald bewirtschaften – diese Liste lässt sich noch lange fortsetzen. Von 5 Uhr früh bis spät am Abend, lange, nachdem die Hühner schlafen gegangen sind. Da gibt es keinen freien Tag, kein freies Wochenende, keinen Urlaub.
Schwere Arbeit, die niemals aufhört
Ihre – wie sie selbst sagt – großartigen Nachbarn hätten ihr bereits beim Mähen geholfen, „das gesamte Dorf würde mir helfen, wenn ich es bitten würde. Ich bin so dankbar für den Zusammenhalt.“ Und: „Dank der Hilfe ist das gesamte Futter herinnen.“ Ihre Freundinnen helfen ebenso. Aber langfristig wird sich das so nicht lösen lassen, wird auch sie, die so stark, taff und zielstrebig ist, das Pensum nicht schaffen. Dann wird sie Hilfe bezahlen müssen – sofern welche zu bekommen ist.
Dazu kommen Geldsorgen. Das Milchkonto des Bauern ist eingefroren, sie kann über nichts verfügen, sogar für die Begräbniskosten sind Verwandte und Freunde eingesprungen. Der Stall muss renoviert werden, das Wohnhaus auch. Viele Sorgen. Man möchte nicht tauschen. Der Stier wurde übrigens geschlachtet; das war aber schon vorher geplant.
Wir können helfen. Der Bürgermeister betont, dass Hilfe hier ankommt, der Chef der lokalen Bauernkammer auch. Lassen wir eine junge Frau, die so viel Last trägt, nicht im Stich. Kennwort Kristina, AT152081500044569523.
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