Naturjuwel in Gefahr

Kraftwerksbau bedroht letzten unberührten Bach

Oberösterreich
02.06.2023 16:00

Bereits vor mehr als 40 Jahren sorgten Pläne für einen Stromgewinnung am Reichramingbach für heftige Proteste und eine Au-Besetzung. Das Thema schien vom Tisch. Doch nun sorgt ein neuerlicher Vorstoß für ein Kraftwerk für Alarmstimmung bei einer Bürgerinitiative.

SOS Reichramingbach! So heißt die kürzlich ins Leben gerufene Bürgerinitiative. Ihr Ziel ist es, das letzte unberührte Bach-Ökosystem Oberösterreichs vor einer Zerstörung durch Kraftwerke zu verhindern. Ihrer Meinung nach seien die Pläne für ein Kraftwerk beim „Fuchshäusel“ sehr weit gediehen. Erste Begehungen mit zwei Firmen aus der Region sollen bereits stattgefunden haben.

Au-Besetzung verhindert Bau des Kraftwerks
„Wir dachten, dass der Kraftwerksbau nur ein Hirngespinst unseres Bürgermeisters ist, da dort überhaupt kein Gefälle besteht. Doch einer der Firmenchefs behauptet das Gegenteil. Er rechnet mit einer Amortisationszeit von zehn bis 15 Jahren. Und offenbar wurde der Gemeinde eine Beteiligung bei den Einnahmen versprochen“, schrillen bei der Bürgerinitiative die Alarmglocken. Hoffnungen setzten sie in eine Verordnung des Landeshauptmanns von 2019, wonach der Reichramingbach als besonders schützenswertes Gewässer eingestuft wurde. Bauliche Eingriffe oder Schüttungen im Uferbereich seien an solchen Gewässern nicht möglich und auch nicht genehmigungsfähig.

ÖVP strikt dagegen
Neu sind die Pläne für eine Stromerzeugung im Hintergebirge nicht. Vor mehr als 40 Jahren gab es die erste Idee dazu. Nach einer Besetzung der Au durch Projektgegner war das Projekt vom Tisch.  Für die ÖVP ist es das noch immer: „Das Thema ist im Ort eigentlich ein rotes Tuch. Wir sind strikt dagegen, dass ein unberührtes Naturjuwel zerstört wird und haben wichtigere Probleme zu lösen“, so der schwarze Gemeindevorstand Oliver Brandner.

PV-Anlagen als Alternative
Er sieht in der Errichtung von Photovoltaik-Anlagen eine mehr als sinnvolle Alternative. Zwei größere Projekte sollen bereits in Planung sein. Bürgermeister Michael Schwarzlmüller (SP) war dazu für die „Krone“ trotz mehrfacher Versuche nicht erreichbar.

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