Aus dem Landesgericht

„Pfusch am Bau“ statt Generalsanierung

Vorarlberg
31.05.2023 08:25

Wegen schweren Betrugs muss sich derzeit ein 34-jähriger Türke am Landesgericht Feldkirch verantworten. Er soll einen afghanischen Geschäftsmann im Zuge einer Sanierung übel abgezockt haben.

„Ohne meinen Anwalt sage ich nichts. Aber ich bin sowieso unschuldig“, stellt der angeklagte „Sanierungskünstler“ schon zu Beginn des Prozesses klar. Das sieht das Opfer, ein 33-jähriger Afghane, der im Vorarlberger Unterland eine Metzgerei betreibt, allerdings ganz anders. „Er hat mir eine defekte Fleischvitrine geliefert. An den Wänden wurden von ihm ungeeignete Fliesen angebracht. Der Fleischwolf funktionierte ebenfalls nicht. Und das Tiefkühlgerät enthielt kein Gas“, echauffiert sich der Afghane in der Verhandlung. Immerhin habe ihn der „Spaß“ rund 21.000 Euro gekostet. Aber der Albtraum soll damit noch nicht vorbei gewesen sein. „Ich erhielt ja nicht einmal ordentliche Rechnungen, um diese von der Steuer abzusetzen. Von Garantien für die Geräte ganz zu schweigen."

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Er hat mir eine defekte Fleischvitrine geliefert. An den Wänden wurden von ihm ungeeignete Fliesen angebracht. Der Fleischwolf funktionierte ebenfalls nicht. Und das Tiefkühlgerät enthielt kein Gas.

Das Opfer vor Gericht

Am meisten habe er sich über seine eigene Leichtgläubigkeit geärgert. „Ein benachbarter Geschäftsmann, dem ich von meinem Sanierungsplan erzählt hatte, schlug mir den Mann als Spezialisten mit dem goldenen Händchen vor. Also kontaktierte ich ihn. Zuerst versprach er, die Sache in drei Wochen erledigt zu haben. Als sich nach vier Monaten die ganze Geschichte zum kompletten Desaster entwickelt hatte, erstattete ich Anzeige bei der Polizei.“

Schließlich führt der afghanische Ladenbetreiber auch noch eine Geldabzocke in Sachen Führerschein ins Treffen, indem er behauptet, auch diesbezüglich vom Angeklagten übers Ohr gehauen worden zu sein: “Ein Mitarbeiter und ich wollten auf schnellstem Wege den Führerschein machen. Da behauptete der Handwerker, er könne uns für 6400 Euro einen Kurs in St. Pölten und die Führerscheine besorgen." Nachdem der Angeklagte auch dies bestreitet, setzt Richterin Silke Sandholzer nun auf die Aussagen des Mitarbeiters. Der Prozess ist folglich vertagt worden.

Chantal Dorn
Chantal Dorn
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