Kalkuliertes Trinkgeld

Servicepauschale bringt die Leser auf die Palme

Wien
13.05.2023 19:00

Ein Naschmarkt-Lokal verrechnet automatisch Trinkgeld in Höhe von zehn Prozent. Das sorgt bei „Krone“-Lesern für heftige Kritik.

Christian M. will dem Naschmarkt für immer den Rücken kehren. Mit Freunden wollte er - wie berichtet - in einem Lokal Geburtstag feiern. Die böse Überraschung: „Uns wurde der Service in Rechnung gestellt. Trinkgeld soll ja immer auch die Zufriedenheit widerspiegeln. Für einen 08/15-Service, wo man aufstehen muss, um den Kellner zu suchen, zehn Prozent zu verlangen, ist reine Abzocke.“ Der Chef des Lokals fühlt sich im Recht: „Die Österreicher sind nicht gewohnt, zehn Prozent Trinkgeld zu geben. Unsere Mitarbeiter leben aber davon. Wir weisen in der Karte darauf hin, und wenn ein Gast reklamiert, dann nehmen wir den Posten von der Rechnung.“

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Die Österreicher sind nicht gewohnt, zehn Prozent Trinkgeld zu geben. Unsere Mitarbeiter leben aber davon.

Lokalbesitzer

„Das ist doch das Minimum“
Der Bericht sorgte bei den „Krone“-Lesern für heftige Diskussionen. Auch Ö3-Moderator Robert Kratky hat sich zu Wort gemeldet und meint: „Das ist doch das Minimum, das Tausenden Bedankenswerten in unserer Gastro zusteht. So lange die Wirtsleute die zehn Prozent auch 1:1 an die weitergeben, die das Geld verdienen.“

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Immer wieder geben Gäste kaum Trinkgeld oder sogar gar keines. Viele Touristen zum Beispiel, weil in anderen Ländern auf Rechnungen Service included längst üblich ist.

(Bild: Andreas Tischler / picturedesk.com)

Ö3-Anchor Robert Kratky auf Instagram

Viele Leser sind der Überzeugung, dass der Besitzer die Mitarbeiter besser bezahlen solle, damit diese nicht auf eine Pauschale angewiesen seien. Die Stimmung ist angesichts diverser kreativer Zuschläge von Unternehmern definitiv aufgeheizt.

„Wirte zerstören sich selbst“
Ein Leser bringt es auf den Punkt: „Ich finde das echt frech, Trinkgeld gibt man ja freiwillig. Ich gebe auch immer großzügiges Trinkgeld, wenn alles passt. So zerstören sich die Wirte selbst mit Gierflation und verpflichtendem Trinkgeld.“ Sicher ist, eine Servicepauschale ist nicht verboten, höhere Gehälter zu zahlen aber auch nicht.

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