Tag der Inklusion

Lebenshilfe Tirol: „Gibt noch zu viele Barrieren“

Tirol
04.05.2023 18:00

Nach wie vor gibt es für Menschen mit Behinderung in Tirol zu viele Barrieren. Die Lebenshilfe Tirol will Klienten den Weg in einen normalen Alltag ebnen. Seitens der Betroffenen kommt zudem erneut die Forderung nach einem „richtigen Gehalt“.

Das Einbeziehen von Menschen mit Behinderung in Freizeit und Berufsleben scheitert noch immer an vielen Stellen, wie die Lebenshilfe Tirol bei einem Pressegespräch zum Tag der Inklusion am 5. Mai betonte. Man sei mit vielen Hindernissen konfrontiert, sagte Lebenshilfe-Geschäftsführer Georg Willeit. „Barrierefreiheit ist mehr als eine Rollstuhlrampe“, stellte er klar.

Dem stimmte auch Peer-Berater und Betroffenenvertreter Simon Prucker zu: „Viele Barrieren könnten beispielsweise durch einfachere Sprache ganz leicht überwunden werden, wenn die Bereitschaft da ist.“

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Wir Menschen mit Behinderung wünschen uns Anstellungen, wo wir ein richtiges Gehalt bekommen.

Simon Prucker

Viele Stolpersteine im Alltag
Damit meinte er vor allem Stolpersteine im Alltag, wie komplizierte Öffi-Pläne, unverständliche Formulare oder Internetseiten, aber auch die Arbeitswelt: „Wir Menschen mit Behinderung wünschen uns Anstellungen, wo wir ein richtiges Gehalt bekommen.“ Gerade in geschützten Werkstätten werden Betroffene oft nur mit einem Taschengeld entlohnt und zahlen nicht in die Pensionskasse ein. „So ist es schwierig, am Leben teilzunehmen“, berichtete Prucker. „Nicht nur aufgrund von Einschränkungen, sondern auch wegen fehlendem Geld.“

Nachholbedarf auch bei Freizeitangeboten
Auch im Freizeitangebot brauche es Inklusion, erklärte Eva Fleischer, MCI-Professorin für Soziale Arbeit: „Wenn Menschen mit Behinderung in Vereinen dabei sind, werden sie ganz nebenbei Teil der Gruppe.“ Dasselbe gelte für Ferienangebote. Dort hätten Gemeinden die Entscheidungshoheit und könnten niederschwellig Veränderungen vorantreiben.

Darauf aufbauend haben die Verantwortlichen neue Ideen entwickelt, die Kommunen zum Handeln anstoßen sollen. Die Umsetzung erfolge durch engen Austausch mit Gemeinden, so Willeit. Außerdem sollen Vorurteile und Berührungsängste abgebaut werden.

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