Öko-Jäger warnen

„Auch Fuchsmütter brauchen eine Schonzeit“

Der Öko-Jagdverband will endlich eine Regeländerung, damit Jungfüchse nicht verhungern müssen. Mindestens fünf Monate im Jahr sollten Jäger keine Muttertiere mehr töten dürfen.

Immer wieder werden in Tierheimen – vor allem auf dem Land – Fuchswelpen abgegeben, die stark dehydriert und abgemagert sind. In fast allen Fällen handelt es sich um Welpen, deren Mütter ums Leben gekommen sind. Zuletzt musste etwa die Tierschutzstelle Freistadt ein Fuchsjunges bei sich aufnehmen, das ohne Hilfe verhungert wäre.

Gesund für die Fauna
„Füchse sind eine von ganz wenigen Wildtierarten, für die es leider keine Schonzeit gibt. Die Folge ist, dass Muttertiere sogar während der Jungenaufzucht erlegt werden dürfen. Wir fordern daher seit Jahren, dass das geändert wird – bisher leider ohne Erfolg“, sagt Johann Hauer, Obmann des Ökologischen Jagdverbandes.

Er selbst ist immer erfreut, wenn sich Füchse in seinem Revier niederlassen. „Die sind wie der Specht im Wald, sorgen dafür, dass kranke und schwache Tiere aussortiert werden und die Fauna gesund bleibt.“

Das Vorhandensein von Füchsen ist für jedes Jagdrevier sehr wichtig, da ihnen eine große Rolle im Kampf gegen Schädlinge zukommt.

Johann Hauer, Obmann Ökologischer Jagdverband in Oberösterreich

Frisst 2500 Mäuse jährlich
Entgegen der landläufigen Meinung, dass Füchse sehr viele Junghasen und Vögel vertilgen würden, stünden vor allem Mäuse und Würmer auf ihrem Speiseplan. „Ein Fuchs frisst etwa 2500 Mäuse pro Jahr, damit trägt er massiv zur Schädlingsbekämpfung bei.“

Hauer pocht auf eine zumindest fünfmonatige Schonzeit jährlich: „So viel Zeit ist nötig, damit Muttertiere ihrem Nachwuchs beibringen können, wie man Beute macht. Denn ohne Vorbild müssen die Jungen jämmerlich krepieren.“