Aus dem Gericht

Wiederholungstäter verprügelte 13-Jährigen

Ein 21-jähriger Wiederholungstäter aus dem Oberland (Vorarlberg) wurde am Donnerstag rechtskräftig zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

In Handschellen wird der Hilfsarbeiter in den Verhandlungssaal gebracht. Richterin Sabrina Tagwercher kennt er bereits gut. Sie hat den siebenfach vorbestraften schon öfters verknackt. Gerade sitzt er eine achtmonatige Haftstrafe in der Justizanstalt Feldkirch ab. Dass er zwei Stunden nach dem gestrigen Schöffenprozess zusätzlich ein Jahr Knast aufgebrummt bekommt, nein, damit hat der bis dahin cool wirkende Beschuldigte offensichtlich nicht gerechnet.

Entsprechend entsetzt seine Reaktion, als die vorsitzende Richterin ihm die Entscheidung des Senats vor den Latz knallt. Dabei hatte sich der 21-Jährige doch im Prozess von seiner reuigen Seite gezeigt: „Was ich getan habe, war dumm. Ich würde das nie mehr so machen. Keine Chance. Als ich in Einzelhaft war, hatte ich nämlich viel Zeit zum Nachdenken.“

War bei den Taten alkoholisiert
Neben versuchtem Einbruchsdiebstahl, Sachbeschädigung, Waffendiebstahl und Verstoß gegen das Waffengesetz kommt noch das Delikt der fortgesetzten Gewalt gegen einen 13-jährigen Schüler. Tatort: Ein Skaterplatz in Feldkirch.

Der Angeklagte, der gerne auf Schwächere losgeht, hatte über einen Zeitraum von rund sechs Monaten immer wieder einen schlaksigen Buben verprügelt. „Er hat mich oft genervt. Ich fühlte mich provoziert. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bei den Taten immer alkoholisiert war“, so die lausige Erklärung des Platzhirsches.

Auf Nachfrage der Richterin, ob er ein Alkoholproblem habe, antwortet er: „Sagen wir mal so, Alkohol macht mich aggressiv.“ Sein Problem in den Griff bekommen, kann er nun die nächsten 20 Monate im Knast. Die Strafe addiert sich aus der derzeit zu verbüßenden Haft von acht Monaten und dem gestrigen rechtskräftigen Urteil von einem Jahr.