Ein Kommentar von „Krone Salzburg“-Chefredakteur Claus Pandi zur politischen Lage im Land.
„Ich bin ein großer Fan der Demokratie . . . ich bin da sehr schmerzbefreit . . . ich bin für alles offen.“
Mit dieser am Tag nach den Wahlen über den ORF ausgerichteten Botschaft aus dem Umfeld des Landeshauptmanns, zeigt man sich vor den Koalitionsverhandlungen für fast jede politische Richtung offen. Es gab Zeiten, da hatte sich die Salzburger ÖVP schon weniger demütig angehört.
Wilfried Haslauer befindet sich nun in einer alles anderen als beneidenswerten Lage. Seine Partei ist in der Frage, ob sie eine Partnerschaft mit der FPÖ oder mit der SPÖ eingehen soll, in ziemlich gleich große Gruppen gespalten.
Die Freiheitlichen stehen der ÖVP inhaltlich in etlichen Fragen näher. Doch für die weltweit beachteten Salzburger Festspiele könnte eine blaue Regierungsbeteiligung noch gröbere Probleme bringen.
Da wäre die unauffällige Salzburger SPÖ unter ihrer nicht besonders starken Führung für Wilfried Haslauer der pflegeleichtere Partner. Doch seit den Vorgängen in Niederösterreich muss man bei den Sozialdemokraten auf der Hut sein. Im Hintergrund sind da destruktive Kräfte am Werk, die Haslauers ÖVP schnurstracks in ein Verhandlungsdesaster und erst recht in die Fänge der Freiheitlichen führen könnte.
Allerdings sollte die SPÖ ihre Spielchen nicht übertreiben. Mit der KPÖ Plus ist ein starker Konkurrent erwacht. Bei den Gemeinderatswahlen im nächsten Frühjahr könnten in der Stadt Salzburg die roten Träume vom Bürgermeisteramt endgültig platzen.
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