Am Wochenende habe ich mit der Tochter (3) einer Freundin einen Ausflug gemacht. Im Donaupark begegneten uns einige Wölfe und Bären. Natürlich keine Problem-Bären! Es waren Menschen in Plüschkostümen.
Meine kleine Begleiterin war sofort fasziniert. Obwohl ihre Mutter sie erinnerte, dass sie eigentlich keine Wölfe mag, wollte sie unbedingt ausprobieren, wie es ist, einmal ein Wolf im Wolfspelz sein. Die Mutter rollte mit den Augen. Man kennt das. Wer wollte nicht schon immer dieses eine Kleidungsstück tragen, oder unbedingt ein bestimmtes Musikinstrument lernen? Nur um es am nächsten Tag in die nächstbeste Ecke zu pfeffern und dort verstauben zu lassen.
Dazu gibt es sogar ein mehrfach ausgezeichnetes Kinderbuch. Es trägt den Titel „Julian ist eine Meerjungfrau“. In der U-Bahn begegnet der Bub drei als Meerjungfrauen verkleideten Frauen. Das fasziniert ihn. Er verkleidet sich als Meerjungfrau und seine Oma findet das okay. Ist es problematisch, wenn sich Kinder in verschiedenen Rollen ausprobieren?
Pädagogisch gesehen: Nein. Es ist sogar notwendig für die kindliche Entwicklung. Wenn es um das Spiel mit Geschlechterrollen geht, werden manche Erwachsene allerdings nervös. Ein bisschen mehr Gelassenheit täte hier gut. Denn die Angst, dass Kinder verwirrt werden, ist unbegründet. Kinder sind neugierig und wollen die Welt entdecken. Das sollte man ihnen, in all ihren Facetten, ermöglichen.
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