Lieferengpässe

„Akuter Antibiotikamangel ist uns bewusst“

Oberösterreich
30.03.2023 13:00

Trotz des Medikamenten-Engpasses ist die Versorgung sichergestellt, betonen die Spitäler in Oberösterreich. Auch LH-Stellvertreterin und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander reagiert auf „Krone“-Bericht.

Vor allem Antibiotika sind derzeit Mangelware. Wer keine mehr bekommt, muss laut Apothekerkammer OÖ-Präsident Thomas Veitschegger zur Not ins Spital, um sich dort mit Infusionen behandeln zu lassen. Auch Kinder seien davon betroffen. Darüber berichtete die „Krone“ am Mittwoch.

Jetzt reagiert die für Gesundheit zuständige LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP): Der Medikamentenengpass kommt auf die Agenda der nächsten Sitzung der Gesundheitsplattform. Das Gremium - eine Schaltstelle zwischen Politik und Sozialversicherung - tagt Ende Mai wieder. Aber: Die Situation in Oberösterreich sei nicht beunruhigend: „Niemand muss sich Sorgen machen, im Notfall nicht versorgt zu werden“, so Haberlander. Auch die Gesundheitsholding und die Ordensspitäler betonen: Die medikamentöse Betreuung der Patientinnen und Patienten im Krankenhaus sei trotz angespannter Lage sichergestellt.

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So wie wir zu Beginn der Pandemie von Masken aus China abhängig waren, so wie wir vom russischen Gas einseitig abhängig waren, so bestehen leider auch Abhängigkeiten im Bereich der Medikamenten- versorgung.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP)

Ebenso Entwarnung gibt es für die Jüngsten: „Kein Kind ist gefährdet“, sagt Ariane Biebl, Vertreterin der Kinderärzte in Oberösterreich. Sie muss jedoch einräumen: „Wir haben Engpässe. Das ist uns bewusst.“ Seit Jänner seien Kinder-Antibiotika knapp. Eine mögliche Lösung wäre ein „Trick“: Die heimischen Apotheken könnten antibiotische Tabletten für Erwachsene pulverisieren und zu einem Saftkonzentrat für Kinder verarbeiten. Dafür müssten aber zuerst einmal ausreichend Tabletten vorhanden sein.

Dass das nicht der Fall ist, liegt wiederum an Lieferengpässen aus Asien oder Indien, die Europa mit günstigen Wirkstoffen versorgen. Hier wollen Branchenvertreter aus Oberösterreich ansetzen: Kinderärzte-Vertreterin Biebl etwa fordert, die Produktion in Österreich anzukurbeln und für den kommenden Winter ein größeres Medikamenten-Kontingent anzukaufen. Für eine stärkere Bevorratung will sich auch Haberlander einsetzen.

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