Einzug ab Juli

Ibis-Hotel wird Unterkunft für 300 Flüchtlinge

Oberösterreich
23.03.2023 15:10

Groß war die Aufregung Ende November, als aufkam, dass die Besitzerin des Ibis-Hotels beim Linzer Hauptbahnhof dieses der Bundesagentur für Betreuung und Unterstützungsleistungen (BBU) als Flüchtlingsunterkunft angeboten hat. Nun der Paukenschlag im heutigen Gemeinderat: SP-Stadtchef Klaus Luger hat bestätigt, dass der Bund das Angebot tatsächlich angenommen hat.

Als die Geschichte Ende November aufpoppte, reagierte SP-Bürgermeister Klaus Luger ablehnend auf das Vorhaben. Er sei in die Pläne nicht eingebunden und spreche sich unmissverständlich gegen eine Asylunterkunft in dem leer stehenden Hotel aus, ließ er wissen. „Die Lage beim Bahnhof ist sachlich völlig inakzeptabel. Der Standort in direkter Nähe zum Bahnhof, zum Volksgarten und zu Stadtgebieten mit hoher Migrantenquote spricht dagegen“, so Luger. Die Versorgung von 300 jungen Männern wäre besonders für dieses Stadtgebiet eine Überforderung. Zudem würde Linz seine Aufgabe bei der Asylbetreuung überproportional erfüllen. Es sei an der Zeit, dass auch andere Bezirke ihre Quote erfüllen.

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Eine Öffnung des Ibis-Hotels als Asylquartier wäre ein fatales Symbol der Bundesregierung gegenüber allen Linzer. Es signalisiert Ignoranz gegenüber Ängsten und objektiven Problemlagen. Es würde zu einer Radikalisierung der Stimmung führen. Der Bund soll seine eigene Agentur anweisen, dieses Quartier nicht anzumieten.

Klaus Luger, Linzer SP-Bürgermeister

Bis zu 300 Flüchtlinge ab Juli
Einwände, welche der BBU scheinbar egal sind. Luger: „Unsere Warnung ist auf Ignoranz gestoßen. Es wurde mir letzte Woche mitgeteilt, dass ein Vertrag vorbereitet ist, ab Juli bis zu 300 Flüchtlinge in das Hotel am Hauptbahnhof einziehen sollen.“ Der Bürgermeister hat dem Ministerium seine Ablehnung diesbezüglich bereits schriftlich mitgeteilt.

Luger sieht Land-Bezirke in der Pflicht
Er betont abermals, dass er weiterhin zur Verantwortung stehe, Asylwerber aufzunehmen. Seit vielen Jahren erfülle die Stadt Linz ihre Aufgaben bei der Betreuung Asylsuchender sowie aufenthaltsberechtigter Personen überproportional. So seien bereits jetzt 40 Prozent aller asylberechtigten Sozialhilfebezieher in Linz wohnhaft. Aktuell müssten jedoch jene Land-Bezirke Quartiere zur Verfügung stellen, die bislang nur geringe Beiträge bei der Flüchtlings-Unterbringung leisteten.

Seniorenwohnheim statt Flüchtlingsunterkunft
VP-Stadtvize Martin Hajart: „Für uns ist das völlig undenkbar. Die Stadt muss jetzt dringend aktiv werden. Das leerstehende Hotel sollte besser als Seniorenwohnheim genutzt werden.“ Auch FP-Sicherheitsreferent Michael Raml zeigt sich entsetzt: „300 Asylwerber im Bahnhofsviertel gegenüber der Linzer Bevölkerung absolut unverantwortlich und inakzeptabel. Ein derartiges Asylgroßquartier würde vor allem den bestehenden Brennpunkt Hauptbahnhof und Volksgarten ganz klar weiter verschärfen. Die Linzer erwarten sich zu Recht mehr Sicherheit statt neue Großquartiere mitten im Stadtzentrum!“ 

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