„Fake News“ aufgedeckt

Das stimmt über Alkohol am Steuer (doch) nicht

Oberösterreich
23.03.2023 11:20

Viele Mythen rund um Bier, Wein und Co. halten sich hartnäckig. Und können vor allem im Straßenverkehr gefährlich werden - oder im schlimmsten Fall sogar tödlich enden.

Das Ziel ist immer, Alkohol und Autofahren zu trennen“, sagt Verkehrspsychologe Rainer Kastner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), das in OÖ Nachschulungen für Alkosünder durchführt, die mit mehr als 1,2 Promille erwischt werden. Der Experte muss immer wieder mit so manchen „Fake News“ aufräumen.

Mit Hausmitteln kann ich meinen Rest-Alkohol schneller abbauen.
Sport machen und so die Weinflaschen vom Vortag ausschwitzen, viel Kaffee trinken oder einfach ordentlich ausschlafen: „Diese beliebten ,Hausmittel‘ helfen leider alle nichts gegen Rest-Alkohol“, erklärt Kastner. Der menschliche Körper baut pro Stunde etwa 0,1 Promille ab. Dieser Prozess lasse sich weder beschleunigen, noch verlangsamen. Auch am Tag nach dem Feiern ist beim Autofahren also Vorsicht geboten.

Wenn ich mehr esse, vertrage ich mehr.
Vor geselligen Trinkrunden stehen deftige Speisen hoch im Kurs. Viele Nachtschwärmer wollen sich mit Schweinsbraten oder Schnitzel eine „Unterlage“ anessen, um nachher trinkfester zu sein. So gut die Köstlichkeiten auch schmecken mögen, auf den Promille-Wert haben sie kaum Einfluss. Zwar werde die Aufnahme des Alkohols ins Blut minimal verzögert, das wirke sich aber nur auf das subjektive Empfinden aus, so der Verkehrsexperte. Die Alkoholmenge bleibe trotz ausgiebiger Speise gleich. Wie viel wir „vertragen“, liege ausschließlich an unserem Körpervolumen.

Es macht einen Unterschied, ob ich Bier oder Schnaps trinke.
„Welchen Alkohol wir trinken, ist egal“, sagt Kastner. Entscheidend sei die Menge des Alkohols. Im Schnaps ist im Verhältnis zur Gesamtmenge eben mehr Alkohol als im Bier.

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„Je mehr ich trinke, desto stärker lässt meine sensomotorische Leistung nach.“

Rainer Kastner, Verkehrspsychologe

Ich spüre nichts, also darf ich eh fahren.
Ein Trugschluss, warnt der Verkehrspsychologe: „Je mehr ich trinke, desto stärker lässt meine sensomotorische Leistung nach.“ Heißt: Die Reaktionsfähigkeit wird langsamer – selbst wenn man glaubt, noch alles unter Kontrolle zu haben. Bei der gesetzlichen Grenze von 0,5 Promille ist das Unfallrisiko bereits doppelt so hoch wie im nüchternen Zustand. Der sicherste Heimweg bleibt also das Taxi. „Das ist auch günstiger als Strafen für Alko-Fahrten“, sagt Kastner.

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