Weltweite Proteste

US-Regierung genehmigte Ölbohrprojekt in Alaska

Ausland
21.03.2023 11:35

Die US-Regierung hat ein umstrittenes Ölbohrprojekt des Energiekonzerns Conoco Phillips in Alaska genehmigt. Im Wahlkampf hatte Präsident Joe Biden noch versprochen, keine weiteren Bohrungen auf staatlichem Boden zuzulassen. Auf Social Media protestieren bereits weltweit Menschen gegen das Projekt „Willow.“

Geplant sind drei Bohrstellen, die in den kommenden Jahrzehnten 600 Millionen Barrel Öl bringen sollen. Das Unternehmen Conoco Phililips rechnet mit einer Fördermenge von 180.000 Öl pro Tag. Dem Staat und der Region soll das neue Projekt Einnahmen in Milliardenhöhe bringen, etwa durch Steuern und Lizenzgebühren.

Projekt wurde bereits von Trump genehmigt
US-Präsident Joe Biden hatte im Wahlkampf noch versprochen, keine weiteren Bohrungen auf staatlichem Boden zuzulassen. Kurz nach seinem Amtsantritt Anfang 2021 verkündete er auch noch einen vorübergehenden Bohrstopp in der Arktis. Danach dürfte Biden seine Meinung zu Ölbohrungen aber geändert haben. Er verteidigte das Projekt „Willow“ in der Antarktis, das noch unter seinem Vorgänger Donald Trump genehmigt worden war. Betont wurde aus dem Umweltministerium etwa, dass alle Umweltauflagen erfüllt worden seien. Zudem habe der Energiekonzern „gültige Pachtrechte.“

Umweltschutzgruppen klagten gegen Vorhaben
Umweltgruppen weisen und wiesen hingegen auf Schäden für Klima und Umwelt hin, die bei der Erdölbohrung entstehen. Vertreterinnen und Vertreter haben bereits gegen das Vorhaben geklagt, nach dem Urteil eines Berufungsgerichts stand „Willow“ auch vorübergehend still. Laut dem betroffenen Energiekonzern reichen die Ölvorkommen in Alaska für rund 30 Jahre. In der Bauphase wird mit 2500 Arbeitsplätzen gerechnet, langfristig sollen 300 geschaffen werden.

Da sich viele Einheimische wirtschaftlichen Aufschwung erhoffen, lehnen sie das neue Projekt nicht eindeutig ab. Auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram trendet hingegen seit Wochen der Hashtag #StopWillow. Mit Bildern von Bären, Robben und anderen in Alaska heimischen Tieren fordern Nutzerinnen und Nutzer den Stopp des Projekts. Eine Onlinepetition wurde ebenfalls bereits ins Leben gerufen. „Willow“ könnte nach Lützerath zum Symbol internationaler Klimaproteste werden, die vor allem junge Menschen anführen.

Junge Menschen verspüren Angst
Die Wissenschaftlerin Alaina Wood, die auch Videos bei TikTok veröffentlicht, sagte der „Washington Post“, dass sie noch nie so viele Videos oder Kommentare zu einem Klimathema in den sozialen Netzwerken gesehen habe. Dies könne Ausdruck der „Klimaangst“ von Userinnen und Usern sein. Fehlinformationen würden diese Sorgen weiter verstärken.

In den USA wird nun mit weiteren Klagen gerechnet. Die Kosten für das Ölbohrprojekt werden auf ungefähr acht Milliarden Dollar geschätzt.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele