12.03.2023 06:00 |

„Krone“-Gastkommentar

Der Rubel rollt …

Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Meine Kolumne über die „wie geschmiert“ laufende Sanktionspolitik, die Russlands Einnahmen im Ölhandel sprudeln lässt, hat eine Vielzahl positiver Reaktionen ausgelöst. Danke dafür! Ein Leser empörte sich über eine EU als Erfüllungsgehilfe der USA. Ein anderer regte an, im Lichte der 14.153 Strafmaßnahmen gegen den Kreml doch die Fährte des Geldes zu verfolgen.

2021 hat Österreich aus Russland Waren im Wert von 4,7 Milliarden bezogen. 2022 kletterte Putins Reich im Ranking der rotweißroten Lieferanten von 10 auf 5; allein bis November schlugen Importe über 7,7 Milliarden zu Buche. Und nein, nicht Österreich hat mehr konsumiert, Russland hat mehr kassiert. Höchstes Gut: Gas. Trotz Sparflamme bei der Gasflamme ist punkto Energiekosten Feuer auf beinahe jedem Haushalts-Dach.

Verstärkt hat sich auch Österreichs Abhängigkeit von China, unserem bereits zweitgrößten Handelspartner nach Deutschland. 2021 ließen wir Güter um gut 13 Milliarden liefern. 2022 um ein Drittel mehr. China kann auch deshalb billig produzieren, weil es jenes russische Öl und Gas günstig aufkauft, welches die EU ablehnt. Geliefert wird frei Haus: etwa über die Pipeline „Kraft Sibiriens“, die seit 2019 pro Jahr bis zu 61 Milliarden Kubikmeter Gas transportiert. Russland profitiert indirekt auch von Chinas wachsender Wirtschaftsleistung. Der Rubel rollt.

De facto sind Sanktionen immer ein zweischneidiges Schwert, die auch jene treffen, die sie verhängen.

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Kommentare lesen mit
Jetzt testen
Sie sind bereits Digital-Abonnent?