Landtagswahl Kärnten

Die Experten-Analyse der „Krone“-Elefantenrunde

Kärnten
01.03.2023 23:00

Im Analyse-Talk nach der Diskussion der Kärntner Spitzenkandidaten diskutieren Polit-Experten das Gesagte - und empfehlen „Urlaub bei Freunden“. Lesen Sie auch die Blitz-Analyse der Elefantenrunde von „Krone“-Chefredakteur Klaus Herrmann.

„Genau so, wie man sich einen Landeshauptmann vorstellt, agiert Peter Kaiser: ruhig und besonnen“, meint „Krone“-Chefredakteur Klaus Herrmann. Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle pflichtet ihm bei: „Als Landeshauptmann ist er unangefochten.“

Ein wenig in seine Nähe käme zwar Gerhard Köfer (Team Kärnten), aber eigentlich gäbe es kaum Alternativen. „Köfer hätte ein Hans Peter Doskozil für die Kärntner SPÖ sein können, hätte er sie nicht verlassen“, bemerkt Stainer-Hämmerle. So werde er wohl überall, bei jeder Partei, ein paar Wählerstimmen „mitnaschen“, prognostiziert Herrmann. Am meisten allerdings wahrscheinlich bei der FPÖ, deren Spitzenkandidat Erwin Angerer so gar nicht in das Image der Blauen passt.

„Salzburg Krone“-Chef Claus Pándi: Im Gegensatz zu Herbert Kickl sei er „im Rahmen des freiheitlichen Spektrums ein normaler, zivilisierter Mensch“. Doch als solcher habe er „auch das Problem, nicht so spektakulär zu sein, nicht so viel Aufmerksamkeit abzuholen. Für die Stimmenmaximierung ist das vermutlich nachteilig.“

Ebenfalls nachteilig - für ÖVP-Mann Martin Gruber: „Dass die Bundespartei keine große Hilfe ist“, er mit Parteikollegen auf Bundesebene, namentlich „Nehammer, Tanner und Karner“ assoziiert wird: „Wer möchte das schon?“, fragt Pándi.

Bei einem sind sich die Experten einig: Als einzige Frau, Gender-Befürworterin, Klimaschützerin und Mitglied der slowenischsprachigen Volksgruppe hebt sich Olga Voglauer von den Grünen besonders ab. „Sie sagt, es ist eine Klimawahl, das ist anscheinend kein so großes Thema in Kärnten. Aber sie hat recht, Klima müsste ein großes Thema sein“, so Herrmann.

Der mit Blick auf den pinken Wecker, den NEOS-Kandidat Janos Juvan mit hatte, sagt: „Man fragt sich, was hat er da?“ Jedenfalls: „Die Runde war eine perfekte Tourismus-Werbung für Kärnten“, findet Pándi: „Urlaub bei Freunden.“

Die Blitz-Analyse der Elefantenrunde von Klaus Herrmann

  • Peter Kaiser (SPÖ), bedächtiger Landes-Kaiser: In gewisser Weise die Verkörperung des über den Dingen schwebenden Landes-Kaisers: bedächtig, zurückhaltend, nie aggressiv. Freundlich, aber bestimmt im Ton. Ein Typ - fast ein wenig aus der Zeit gefallen.

  • Erwin Angerer (FPÖ), der milde Kärntner Kickl: Im Wahlkampf treten sie regelmäßig gemeinsam auf: Der aus Kärnten stammende Scharfmacher Herbert Kickl und sein viel milderer Kärntner Landesobmann. So manchem ist der Nationalratsabgeordnete gar zu „soft“.
  • Martin Gruber (ÖVP), der bemitleidenswerte VP-Statthalter: Was kann man als ÖVP-Kandidat in Kärnten schon erreichen? Erst recht in Zeiten, in denen die Bundespartei alles andere als Kurz-Rückenwind liefern kann. Stürmische Zeiten - da ist der Partei-Statthalter fast zu bemitleiden.

  • Gerhard Köfer (Team Kärnten), das Chamäleon: Er war schon bei den Roten, bei den Stronach-Leuten und ist nun ein „Gelber“: Der „Mr. Team Kärnten“ ist streitbar wie anpassungsfähig, hat für fast jeden Wähler etwas in seinem Regal. Damit dürfte er einer der Gewinner sein.

  • Janos Juvan (NEOS), der gerne auf den Wecker gehen möchte: Warum stellt der betont jugendliche 38-Jährige immer einen Wecker aufs Pult? Man weiß es nicht so recht. Er möchte wohl den Herrschenden auf den Wecker gehen. Dafür dürften die Neos aber zu wenig Stimmen bekommen.

  • Olga Voglauer (Grüne), die Frau allein auf weiter Flur: Die einzige Frau unter den sechs Spitzenkandidaten, die Einzige, die sich ohne Wenn und Aber für den Klimaschutz einsetzt - eine durchaus wackere Angreiferin, die es aber vielleicht dennoch nicht in den Landtag schaffen wird.

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