Prozess in Innsbruck

Feuerteufel: „Nüchtern hätte ich Brand nie gelegt“

Tirol
01.03.2023 15:00

Ein angetrunkener Feuerteufel sorgte im Oktober des Vorjahres in Landeck für ein Inferno in einem Wohnhaus. Ein vierköpfige Familie konnte in allerletzter Minute gerettet werden. Der Brandstifter muss nun hinter Gitter und wohl noch tief in die Tasche greifen.

Während am Innsbrucker Landesgericht nach den Bränden in Kundl am Dienstag U-Haft über den 56-jährigen Verdächtigen verhängt wurde, saß einige Verhandlungsäle weiter ein Feuerteufel (29) auf der Anklagebank. Der seit Jahren in Tirol lebende Deutsche hatte Mitte Oktober in Landeck für eine Feuersbrunst in einem Mehrparteienhaus gesorgt. Eine syrische Familie - Eltern und zwei Kinder im Alter von zwei und vier Jahren - konnte im letzten Moment gerettet werden.

(Bild: Christof Birbaumer/Kronen Zeitung)

„Ich kann nicht sagen, warum ich das gemacht habe“, erklärte der mehrfach vorbestrafte Angeklagte vor dem Schöffensenat. Er sei stark angetrunken gewesen, habe am Tag zuvor seinen Job bei einer Bergbahn gekündigt und musste aus der Wohnung ausziehen. „Vielleicht ist einfach alles zusammengekommen. Nüchtern hätte ich den Brand allerdings nie gelegt“, zeigte sich der gebürtige Bayer geständig.

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Vielleicht ist einfach alles zusammengekommen.

Der Angeklagte zum möglichen Motiv

Nach Brandstiftung Alarm geschlagen
Dass er aufgrund von kleineren Problemen mit den Nachbarn ihr Altpapier angezündet hatte, stritt er vehement ab. Über den Kinderwagen und eine Holztreppe breitete sich der Brand innerhalb von nur wenigen Minuten im gesamten Wohnhaus aus. Mit Rauchgasvergiftungen mussten die vier Syrer ins Krankenhaus gebracht werden. Dass ihnen nicht mehr passiert ist, ist aber vielleicht auch dem Angeklagten zu verdanken. Er schlug nämlich Alarm ...

Finanzielle Konsequenzen
Über den Feuerteufel wurden dennoch zweieinhalb Jahren Haft verhängt. Er nahm das Urteil sofort an. Für den 29-Jährigen wird der Fall aber auch finanzielle Konsequenzen haben. Knapp 5000 Euro wurden der Familie für Inventar und Schmerzensgeld zugesprochen. Außerdem wird die Versicherung wohl noch Regress fordern.

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