Bestimmte Zwergzikaden haben einen immensen Durchsatz an Futter. Tag für Tag schleudern sie deshalb das rund 300-Fache ihres Körpergewichts in Form von kleinen Urintröpfchen aus ihrem Hinterteil. Das Ganze sei wohl eine Strategie der Insekten, um Energie zu sparen, berichten US-Forscher.
Möglich wird das durch eine Art spezialisierter Vorrichtung, wie ein Team um Saad Bhamla vom Georgia Institute of Technology im Fachmagazin „Nature Communications“ schreibt. Auf Videos der Forscher ist zu sehen, wie die kleinen Tierchen quasi im Sekundentakt winzige Tröpfchen verschießen. Die hinterlassen beim Verdunsten einen Rückstand, der Pflanzen und Früchten ein weiß getünchtes Aussehen verleiht.
Insekten ernähren sich von Xylemsaft
Zum Vergleich: Beim Menschen entspricht den Forschern zufolge die tägliche Menge seiner Exkremente im Schnitt nur etwa 2,5 Prozent seines Körpergewichts. Die nur einige Millimeter großen Zikaden (wissenschaftlicher Name Homalodisca vitripennis) ernähren sich den Forschern zufolge ausschließlich von sogenanntem Xylemsaft, der sehr nährstoffarm ist und fast ausschließlich aus Wasser besteht.
Entsprechend große Mengen von dem Pflanzensaft müssen die Tiere aufnehmen. Sie haben ein effizientes Verdauungssystem, das große Mengen an Pflanzensekreten filtern und durch den Körper befördern kann. Um das Wasser dann loszuwerden, benutzen diese Zikaden einen speziellen Mechanismus, der die ausgeschiedenen Tröpfchen besonders beschleunigt, wie die Forscher schreiben.
Wohl Strategie, um Energie zu sparen
Das Ganze sei bei den Zikaden wohl eine Strategie, um Energie zu sparen, denn der Energieverbrauch sei bei anderen Methoden deutlich größer, schreiben die Forscher, die für ihre Studie unter anderem zahlreiche mathematische Modelle benutzten. Indem die Exkremente weit weggeschleudert werden, würden zudem Feinde nicht so leicht auf den Aufenthaltsort der Zikaden aufmerksam.
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