26.02.2023 09:55 |

Darunter viele Kinder

Süditalien: 45 Tote bei Bootsunglück mit Migranten

Bei einem Bootsunglück mit Migranten an der süditalienischen Küste in der Provinz Crotone in Kalabrien sind mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen, darunter viele Kinder sowie ein Neugeborenes. 27 Leichen wurden an den Strand gespült. 80 Überlebende wurden bis zu Mittag geborgen.

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Das überladene Fischerboot, das laut der Küstenwache circa 120 Personen aus dem Iran, Pakistan und Afghanistan an Bord hatte, konnte dem rauen Meer nicht standhalten und prallte wenige Meter vor der Küste gegen Felsen. Es zerbrach in zwei Teile. Die Trümmer seien 300 Meter vor der Küste verstreut. Unter den Toten seien Frauen und Kinder. Viele von ihnen konnten bis zum Ufer schwimmen. 80 Migranten konnten gerettet werden. Patrouillenboote sind auf See mit der Suche nach Überlebenden beschäftigt. Polizei und Carabinieri sowie Mitarbeiter des Roten Kreuzes eilten ebenfalls zum Unglücksort.

Unglück löste große Bestürzung in Italien aus
Der italienische Staatschef Sergio Mattarella forderte „ein starkes Engagement der internationalen Gemeinschaft, um die Ursachen der Migrationsströme zu beseitigen: Kriege, Verfolgung, Terrorismus, Armut und Klimawandel“. Die EU müsse „konkrete Verantwortung für die Steuerung des Migrationsphänomens übernehmen, um es den Menschenhändlern zu entziehen“.

Italien ist wegen seiner geografischen Lage besonders häufig ein Ziel von Migranten, die von Nordafrika nach Europa gelangen wollen. Im vergangenen Jahr kamen etwa 105.000 Migranten in Italien an, auch dieses Jahr wurden bereits Tausende Ankünfte gezählt. Bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Menschen ertrunken.

Höchststand der Flüchtlingsankünfte in Italien
Trotz des angekündigten Kurswechsels der neuen italienischen Rechtsregierung von Giorgia Meloni in der Migrationspolitik nimmt die Zahl der Migrantenankünfte in dem Mittelmeerland stark zu. 12.667 Migranten sind seit Anfang des Jahres nach Seefahrten über das Mittelmeer in Italien eingetroffen, das ist ein Höchststand. Im Vergleichszeitraum 2022 waren es noch 5273 - und damit halb so viele gewesen.

Angesichts steigender Flüchtlingszahlen ringt die EU erneut um eine gemeinsame Asylpolitik. Es gibt viele Anliegen, aber kaum Einigkeit und noch weniger Solidarität. Europa steht zunehmend unter Druck.

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