„Krone“-Gastkommentar

Der Scheinheiligkeit gehört ein Ende gesetzt

Kolumnen
13.02.2023 12:06

Der Kriminalfall eines bekannten Schauspielers sorgt seit einem Monat für eine Welle der Entrüstung. Zu Recht. Die Strafdrohung von bis zu 2 Jahren steht in keiner Relation zu den 58.000 Kinderporno-Dateien, die der Schauspieler über 13 Jahre auf 22 Datenträgern gesammelt hat. Die Politik reagiert. Das ist gut so. Dem Schwarzmarkt für derart schmutzige Geschäfte auf Kosten wehrloser Kinder muss dringend jede Grundlage entzogen werden. Mit allen verfügbaren, auch kriminalpolizeilichen Mitteln.

Noch mehr als diese Causa empört der scheinheilige Umgang der Kirche mit dem Thema sexueller Missbrauch in den eigenen Reihen, wo Buben von unwürdigen Würdenträgern vergewaltigt wurden.

  • In Frankreich zählt eine unabhängige Untersuchung 330.000 Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen seit den 50er-Jahren; 80 Prozent der Opfer sind Buben zwischen 10 und 13, ein Drittel der Fälle betrifft Vergewaltigungen.
  • In den USA ermittelt die Justiz gegen die größte protestantische Kirche mit 15 Millionen Mitgliedern; auf 205 Seiten werden Pastoren und Mitarbeiter genannt, nachdem die Obersten jahrelang versucht hatten zu vertuschen.
  • In Österreich eruierte die Klasnic-Kommission bis Ende 2022 über 3000 Opfer, die 34,2 Mio. Euro Entschädigung erhielten. Doch nur ein Bruchteil der kirchlichen Triebtäter musste vor Gericht.

De facto darf es bei Missbrauch keine Verjährung geben, und die Justiz darf vor der Kirche keinen Halt machen. Der ewigen Scheinheiligkeit gehört ein rasches Ende gesetzt.

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