Nach den massiven Schneefällen Ende der Woche und einem einem höchst stürmischen Samstag lockt das sonnige Wetter heute viele Steirer auf die Berge. Die Parkplätze am Schöckl sind voll, auch die meisten Bergbahnen fahren wieder. In Knittelfeld sorgte ein Lawinen-Fehlalarm für kurze Panik.
Kalt, aber sonnig, kurzum: das perfekte Wetter für Wintersport-Liebhaber! So präsentiert sich die Steiermark heute. Aber es lauert eine große Gefahr. Denn nach meterhohem Neuschnee und windigem Tauwetter können Lawinen vor allem in der Obersteiermark leicht abgehen.
Im Hochschwabgebiet, den Eisenerzer und Ennstaler Alpen, im Dachsteingebiet, den Rottenmanner Tauern, den Nördliche und Südlichen Wölzer Tauern, den Schladminger und Seckauer Tauern sowie im Toten Gebirge herrscht die zweithöchste Lawinenwarnstufe vier über der Waldgrenze, darunter Stufe drei.
„Alarmzeichen erkennen!“
Der Nordwestwind habe zu Ablagerungen geführt, die schon bei der geringsten Belastung zu Lawinen führen können. „Wummgeräusche und Risse in der Schneedecke sind unbedingt als Alarmzeichen zu deuten und weisen auf eine instabile Schneedecke hin!“, heißt es vom Lawinenwarndienst des Landes Steiermark.
Im Grazer Bergland, auf der Koralpe und der Stub- und Gleinalpe herrscht mäßige Gefahr über 1000 Meter.
Lawinenabgang auf der Planneralm
Eine riesige Lawine ging am Sonntag auf der Planneralm ab - allerdings geplant und von Menschen initiiert. Durch die Lawienensprengung konnte die Straße zum Urlaubsort am Sonntagnachmittag wieder freigegeben werden.
Lawinen-Fehlalarm sorgte für Aufregung
Einen Lawinen-Alarm gab es am Sonntag in Speikboden bei Knittelfeld. „Jemand hatte eine Lawine angeblich gesehen und hat den Notruf gewählt. Bergrettung und Alpinpolizei sind sofort ausgerückt, mit dem Hubschrauber konnten wir aber erkennen, dass keine Lawine abgegangen war“, sagt Enrico Radaelli, Sprecher der steirischen Bergrettung.
Ansonsten sei der Sonntag bis jetzt sehr ruhig verlaufen. „Die Warnungen und Appelle haben zumindest in der Steiermark Wirkung gezeigt“, resümiert Radaelli.
Traumhafter Skitag lockt Wintersportler
Auf den gesicherten Skipisten des Landes herrschte am Sonntag jedenfalls Hochbetrieb. Nachdem aufgrund des Windes Samstagvormittag alle Seilbahnen stillstanden, zeigten sich die Planai-Hochwurzen-Bahnen am Sonntag von ihrer besten Seite und wieder in Vollbetrieb.
Am Schöckl nahe Graz, wo die Seilbahn wegen des Windes am Samstag ebenso stillstand, war Tags darauf die Hölle los. Zuerst machte ein vom Marder durchgebissenes Kabel Probleme, am frühen Nachmittag fuhr die Bahn. Mehr Gäste sollen aber trotzdem nicht kommen, warnte man auf Facebook: Die Parkplätze sind voll.
Evakuierungen in der Ramsau wieder aufgehoben
In der Ramsau haben sich die Verantwortlichen am Sonntagmorgen via Hubschrauber ein Bild der Lage gemacht. „Durch die tiefen Temperaturen ist die Gefahr für eine große Lawine sicher nicht gegeben“, fasst Bürgermeister Ernst Fischbacher zusammen.
„Alles, was evakuiert und gesperrt war, ist wieder aufgehoben, außer ein Wanderweg und eine Loipe.“ Die Bewohner zweier evakuierter Häuser konnten sicher zurückkehren. „Und der Dorfplatz ist wieder offen, wo die große Lawine 2019 reingekommen ist.“
Lkw brauchen teilweise noch Ketten
Nach dutzenden Schnee-Einsätzen der Feuerwehr - insgesamt kam es am Samstag zu 60 Unwettereinsätzen und 28 Fahrzeugbergungen - ist nun auf den Straßen wieder Ruhe eingekehrt. Nur Lkw brauchen noch Ketten über Pässe wie den Triebener Tauern, den Präbichl und auf der B 20 bei Thörl.
Warm im Süden, kalt im Norden
Die neue Woche startet im Süden mit großteils mildem Wetter, vor allem am Nachmittag soll am Montag die Sonne durchkommen. Im Norden und Nordwesten bleibt es wolkig und kalt. Den Rest der Woche wird es großteils sonnig mit Temperaturen um die null Grad.
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