Wegen Sanktionen

Russen könnten in „unglaubliche Armut“ verfallen

Ukraine-Krieg
23.01.2023 13:48

Der ehemalige Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) und Professor an der Harvard University, Kenneth Saul „Ken“ Rogoff, hat davor gewarnt, dass die Russen wegen der internationalen Sanktionen in „unglaubliche Armut“ verfallen könnten.

Denn die internationalen Sanktionen hätten einen erheblichen Einfluss auf die russische Wirtschaft, so der Experte beim Weltwirtschaftsforum in Davos. „Schauen Sie sich den Iran an, schauen Sie sich Nordkorea an, schauen Sie sich Venezuela an, schauen Sie sich Kuba an - dort steuert Russland hin.“ Dem fügte der Professor hinzu, dass Russland in Zukunft ein „Riesen-Iran“ werden könnte.

Entgegen den Aussagen der russischen Behörden, wonach sich die angedrohten Effekte der westlichen Sanktionen nicht bewahrheitet hätten, würden die Maßnahmen sehr wohl Wirkung zeigen. Die Angaben der russischen offiziellen Seite entsprechen laut Rogoff nicht der Realität. Zudem sei ein Rückgang der russischen Einkommen zu beobachten, was seiner Meinung nach auf eine Verlangsamung der Produktion und anderer Wirtschaftsbereiche schließen lässt.

Hoffnung auf Sturz Putins
Nun hofft der Experte, dass die internationalen Sanktionen zu einem Regimewechsel in Russland führen. Bei Sanktionen müsse man geduldig sein, denn sie hätten einen kumulativen Effekt - also eine Wirkung, die sich erst im Laufe der Zeit zeige. „Wenn man die Sanktionen lange beibehält und verschärft, dann wirken sie“, zeigte sich Rogoff überzeugt. Zudem sollen laut ihm die westlichen Länder auch im Falle eines militärischen Sieges der Ukraine über eine Verlängerung der Strafmaßnahmen nachdenken.

Russland droht jahrzehntelanger Rückschritt
In den ersten Wochen nach Beginn des Krieges gegen die Ukraine war Russland zum weltweiten Spitzenreiter bei der Anzahl der gegen einen Staat verhängten Sanktionen geworden. Anfangs glaubten Experten, dass die russische Wirtschaft in wenigen Monaten in eine tiefe Krise geraten würde, doch dazu kam es nicht.

Der Hohe Vertreter und Vizepräsident der Europäischen Union, Josep Borrell, ging im Sommer davon aus, dass sich die verhängten Strafmaßnahmen bereits stark auf die russische Wirtschaft auswirkten. Unabhängig davon verwies er auf die abnehmende Abhängigkeit europäischer Länder von russischen Energieträgern - ihm zufolge würde die Wirksamkeit der Sanktionen mit der Zeit immer deutlicher zutage treten. Später äußerte sich die EU-Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, ähnlich. Laut ihr droht der russischen Wirtschaft ein „jahrzehntelanger Rückschritt“.

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