Serie Art-gerecht

„Blicke in Dankbarkeit auf wunderbare Zeiten“

Kärnten
22.01.2023 16:00

Wenige Schauspieler, können alles. Der Kärntner Maximilian Achatz ist so eine Idealbesetzung. Die Kultur-Serie Art-gerecht blickt mit dem Ferlacher WalTz-werker auf spannende Produktionen zurück.

Oft wird der Begriff Urgestein bemüht. Auf Achatz trifft er zu. Denn er ist einer jener großen Gestalter, ohne die Kärntens alternative Theaterszene anders aussehen würde. Dass er Schauspieler werden wollte, wusste der 68-Jährige mit der feingeistigen Ausstrahlung eines erfüllten Lebens schon mit 24.

Von der Finanzbuchhaltung auf die Bühne
Doch weil das Leben seine ganz eigenen Geschichten schreibt, musste der spielerische Wunsch dem ersten Brotberuf als Finanzbuchhalter bei den Draukraftwerken weichen. Kein Stromstoß für die Bestimmung: „17 Jahre habe ich dort gearbeitet und daneben Theater gespielt. In der Freizeit standen Privatunterricht und Sprechtechnik auf meinem Stundenplan“, erzählt der Vater von zwei erwachsenen Söhnen mit jener kultivierten Begeisterung, die ihm anhaftet.

Fakten

Zur Person Maximilian Achatz
Geboren 1954 in Klagenfurt. HAK-Matura, Referent im Rechnungswesen bei den Draukraftwerken (1974 - 1991).

Daneben intensive Theaterarbeit. 1989 Bühnenreifeprüfung, Studium der Schauspieltechnik in Berlin (1991 - 1992), seit 1992 professioneller, darstellender Künstler.

Engagements als Schauspieler & Regisseur an renommierten Häusern in Graz, Wien, Klagenfurt, Film- und Hörspielaufnahmen, Gründungsmitglied von ke, Theater im Landhauskeller, Theater WalTz-werk. Lebt in Ferlach.

1991, nachdem Draukraft wie Finanzbuchhaltung endgültig der Kraft der Bühne gewichen waren, erfüllt sich Achatz den Herzenswunsch und studiert Schauspieltechnik nach Michael Tschechow, um 1992 als begehrter Profi nach Kärnten zurückzukehren. Doch gehen wir noch einmal zurück in die ausklingenden Siebzigerjahre zu einem weiteren Fels in der Klagenfurter Kulturbrandung - Josef K. Uhl, kantiger Herausgeber der Literaturzeitschrift „Unke“ und Talent-Scout: „Er hat für sein Vier-Stunden-Kabarett ,Hunderttausend Groschen Preis’ Leute gesucht. Dabei habe ich die ganze Literatur- und Jungautorenszene kennengelernt. Im Künstlerhaus wurde es dann 1978 aufgeführt. 100 Schilling habe ich dafür bekommen, meine erste Gage.“

Viele schicksalhafte Begegnungen sind daraus erwachsen, die mit Seppi Ess zum Beispiel. „Sechs Monate sind wir täglich mit Becketts Godot im Keller vom Jugendheim Siebenhügel gesessen und haben geprobt. Manfred Lukas-Luderer hat Regie geführt, Heinrich Baumgartner und Armin Felsberger sind dazugekommen. Das war der Startschuss für das klagenfurter ensemble und der Beginn der Kärntner Subventionspolitik.“

Gründungsmitglied ist Achatz aber auch beim Theater im Landhauskeller und seinem Theater WalTzwerk, das er 1994 mit Peter Ebner aus der Taufe hebt. Woran er sich am liebsten erinnert? „An meine Theaterjahre in Graz, die 2000 begonnen haben. Für Next Liberty und Opernhaus habe ich acht Musicals für Kinder und Familien inszeniert, die alle ein großer Erfolg waren. Doch ganz allgemein blicke ich in Dankbarkeit auf wunderbare Zeiten zurück und freue mich, dass die Jugend nachkommt und ihre eigenen Geschichten erzählt.“ 

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