In Tirol nahmen die Eheschließungen und Partnerschaften 2021 zu. Gleichzeitig gab es aber auch mehr Scheidungen. Davon waren exakt 1291 Kinder betroffen. Teil sechs unserer „Krone“-Serie.
Erfreuliche, aber auch traurige Nachrichten gibt es in Sachen Liebe. Laut dem Demografie-Bericht des Landes wurden im Jahr 2021 exakt 3688 Ehen geschlossen sowie 108 eingetragene Partnerschaften begründet. In Summe sagten also 7592 Tirolerinnen und Tiroler „Ja, ich will“. Die Eheschließungen stiegen im Vorjahresvergleich somit um 2,4 Prozent bzw. 88, die Partnerschaftseintragungen um 13,7 Prozent bzw. 13. Österreichweit wurde bei den Trauungen ein Plus von 3,7 Prozent verzeichnet, bei den Partnerschaften ein Plus von 11,5 Prozent.
Bezogen auf jene Eheschließungsjahrgänge, aus denen die aufgelösten Ehen stammen, ergibt sich eine Gesamtscheidungsrate von 32,3 Prozent.
Die Statistiker des Landes
2144 Tiroler sagten 2021 „Ich will dich nicht mehr“
Gleichzeitig sagten mit 1068 rechtskräftig geschiedenen Ehen und vier aufgelösten Partnerschaften 2144 Tirolerinnen und Tiroler „Ich will dich nicht mehr“. Die Scheidungen stiegen somit um 4,4 Prozent bzw. 45 an. „Bezogen auf jene Eheschließungsjahrgänge, aus denen die aufgelösten Ehen stammen, ergibt sich eine Gesamtscheidungsrate von 32,3 Prozent (2020: 31,3%)“, verdeutlichen die Statistiker. Konkret bedeutet das, dass in Tirol durchschnittlich jede dritte geschlossene Ehe früher oder später aufgelöst wird.
Die gute Nachricht: „Wie bereits in den vergangenen fünf Jahren weist Tirol auch im Jahr 2021 im Bundesländervergleich die niedrigste Gesamtscheidungsrate auf.“
Die meisten Scheidungen erfolgten einvernehmlich
Und wie gingen die Scheidungen bzw. Auflösungen über die Bühne? 945 Ehen (88,5%) wurden im Einvernehmen geschieden, 67 bzw. 6,3 Prozent aufgrund anderer Verfehlungen, weitere 23 (2,2%) wegen der Auflösung der häuslichen Gemeinschaft und 31 (2,9%) wurden entweder aus unbekanntem Grund oder im Ausland geschieden. „Eingeleitet wurde das Scheidungsverfahren in 74 Prozent der Fälle durch einen Antrag und in 23,1 Prozent der Fälle durch eine Klage“, berichten die Zahlenexperten und ergänzen, dass „bei den verschiedengeschlechtlichen Paaren die Klagen in 159 Fällen von der Frau und in 87 Fällen vom Mann eingebracht wurden“.
Die vier Partnerschaften wurden übrigens alle einvernehmlich aufgelöst.
Sowohl die Lockdowns als auch die schwierige Situation bei der Kinderbetreuung stellten sicherlich eine große Belastung für viele Paarbeziehungen dar.
Die Statistiker des Landes
Ehen hielten 11,2 Jahre, 1291 Scheidungskinder
Und wie lange haben die Ehen gehalten? Die mittlere Ehedauer (der Median-Wert) lag bei 11,2 Jahren. Zurückgeführt werden die Scheidungen auch auf die Pandemie. „Sowohl die Lockdowns als auch die schwierige Situation bei der Kinderbetreuung stellten sicherlich eine große Belastung für viele Paarbeziehungen dar“, mutmaßen die Statistiker. Ob dadurch in weitere Folge eine größere Anzahl an Beziehungen zu Bruch gehen wird, lässt sich aus den aktuellen Daten freilich noch nicht ablesen.
Unter einer Scheidung leiden häufig die Kinder. Von den 1068 geschiedenen Ehen hatten 244 Paare (22,8%) ein gemeinsames Kind, 366 (31,5%) hatten zwei gemeinsame Kinder und 118 Paare (11%) hatten drei oder mehr Kinder. In Summe waren 1291 Kinder von einer Scheidung betroffen. „Davon waren 701 (54,3%) unter 14 Jahre und 914 Kinder (70,8%) unter 18 Jahre alt“, so die Experten.
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