Rasant steigt in Oberösterreich die Zahl der Plätze in den Alten- und Pflegeheimen, die aufgrund Personalmangels leer stehen. Zuletzt gab’s von Ende 2021 auf Ende 2022 einen Sprung von 871 auf etwa 1200 Plätze, die trotz wachsenden Bedarfs nicht zur Verfügung stehen. Das heißt, mittlerweile sind schon gut zehn Prozent der etwa 12.300 Heimplätze unbelegt, weil das Personal für Pflege und Betreuung fehlt. Und es könnte noch schlimmer werden, sagen düstere Prognosen.
Regional ist es sehr unterschiedlich, wie zuletzt der Landesrechnungshof mit Stand Ende 2021 erhoben hat: In den Bezirken Gmunden, Wels-Land, Braunau und Vöcklabruck ist die Lage am angespanntesten; am besten ist sie in den Statutarstädten Linz, Wels und Steyr sowie in den Bezirken Perg, Rohrbach und Schärding.
Zahl der Pflegebedürftigen steigt
Wenn nicht gegengesteuert würde, stünden zu Ende der aktuellen Landtagsperiode, also im Herbst 2027, schon etwa 3000 Heimplätze wegen Personalmangels leer – bei zugleich aufgrund der Altersstruktur wachsendem Bedarf an Betreuung und Pflege. Diesen Trend will Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), seit gut einem Jahr als solcher im Amt, „etwas“ eindämmen. In diesem Wort stecke aber nicht Pessimismus, sondern Realismus, weil die Demographie nicht nur die wachsende Zahl der Pflegebedürftigen bedingt, sondern auch für eine Pensionierungswelle bei den Pflegekräften sorgt.
Fachkräftestrategie soll helfen
Was soll helfen? Stärkung der 24-Stunden-Betreuung, der mobilen Dienste und der pflegenden Angehörigen, mehr Tagesbetreuungszentren - und „eine konsequente Umsetzung der Fachkräftestrategie Pflege“, die sich Hattmannsdorfer vorgenommen hat. Die Ausbildung soll attraktiver, neue Interessenten sollen gefunden werden.
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