Martin Diensthuber:

Der „Mann für alle Fälle“

Sport-Nachrichten
02.01.2023 08:00

Der 358-fache Wasserball-Nationalspieler Martin Diensthuber ist beim WBV Graz als Talente-Scout, Chauffeur und Seelentröster unersetzbar.

Spieler, Trainer, Vizepräsident, Sportdirektor, Nachwuchschef, Spielorganisator, Sponsorenbetreuer, Koch, Bus-Chauffeur, privater Seelentröster, Mädchen für alles - es gibt wohl keinen Job, den der 358-fache Nationalteamspieler Martin Diensthuber in seiner 43-jährigen Wasserball-Karriere beim WBV Graz noch nicht erledigt hat. „Aktuell bin ich für die Talentsuche zuständig“, schmunzelt die 59-jährige Seele des Vereins, „als Haltungsturnlehrer des Grazer Amts für Jugend und Familie bin ich in den Schulen tätig, hab Dutzende Jugendliche begeistern können, die bei uns auch schon in der Kampfmannschaft spielen.“

Ein besseres Vorbild als das Oberhaupt einer echten steirischen Sportlerfamilie (Gattin Petra war eine der besten rot-weiß-roten Triathletinnen, Sohn Stefan hat mit Alaba in der Austria-Akademie gespielt, Tochter Regina war zigfache Staatsmeisterin im Wasserspringen) könnte es auch gar nicht geben: Als mehrfacher österreichischer Meister war Martin bei vielen Europameisterschaften, hat als Legionär auch für Maribor in der Champions League gespielt. Lieblingserinnerungen? „Kurz nach dem Balkankrieg hab ich dem jugoslawischen Goalie Sosta, dem damals besten Torhüter der Welt, aus 18 Metern einen ins Kreuzeck gesetzt - weil mir unser Legionär Zolt Desi verraten hat, dass Sosta kurzsichtig ist und Bälle aus der Ferne schlecht sieht. Und einmal hab ich beim 1:30 gegen Olympiasieger Spanien Goalie Estate als Einziger bezwungen. Mein Foto war in katalanischen Zeitungen und ich musste in Bodegas sogar Autogramme geben.“

„Dem Wasserball wird Martin immer verbunden bleiben: “Weil ich möchte, dass die Jugend auch so tolle Sachen erleben darf wie ich. Und manche Dinge lernt man nur in einem Verein, nicht in der Familie - Werte wie hartes Training und Vertrauen in die Mitspieler beispielsweise."

Das Thema Motivation hat Bus-Chauffeur Diensthuber seinen Nachwuchsspielern bei Auswärtsfahrten plastisch vermittelt: “Gewinnen wir, halte ich beim McDonalds, sonst essen wir bei der Tankstelle.„

Martins großer Wunsch für einen Wasserballaufschwung wäre Geld für einen Vollzeittrainer - und: “Es wäre toll, wenn die Grazer Auster, die ja als Sportbad gewidmet ist, wirklich nur für die Sportler da wäre. Unseren letzten Titel haben wir ja in der Pandemiezeit geholt, wo wir das Bad für uns alleine hatten und richtig trainieren konnten."

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