Finanzspritze

Illwerke sichern Land Zubrot in Millionenhöhe

Vorarlberg
17.12.2022 07:30

30 Jahre lang wird der Energieversorger 21 Mio. Euro jährlich als Ablöse von Heimfallrechten an das Land Vorarlberg überweisen. Bisher wurden schon 190 Mio. Euro an das Land bezahlt.

Eigentlich sollten laut einem Vertrag aus dem Jahr 1926 die Kraftwerke der illwerke 80 Jahre nach Konzessionserteilung sukzessive wieder unentgeltlich in den Besitz des Landes Vorarlberg übergehen. Diese Konstruktion hatte man gewählt, weil man sich die Erschließung der Wasserkraft nach dem Ersten Weltkrieg schlicht nicht leisten konnte und dem Land zwei deutsche Unternehmen finanziell unter die Arme greifen mussten.

Der Vertrag sollte sicherstellen, dass die Illwerke irgendwann doch noch ein heimisches Energieunternehmen wird. Nachdem der Energieversorger nunmehr fast zur Gänze sowieso dem Land gehört, bestand seitens der Landesregierung seit Jahren kein Interesse an der Eigentümerschaft der Kraftwerke. Die Ablöse der sogenannten Heimfallrechte lässt man sich aber stattdessen bezahlen.

Zitat Icon

Dem Land stehen nun zeitnah mehr Mittel für Zukunftsprojekte zur Verfügung.

Landeshauptmann Markus Wallner

So wurden in der Vergangenheit für das Obervermuntwerk, das Vermuntwerk und das Rodundwerk I mit dem Latschauwerk und das Lünerseewerk die Heimfallrechte in Höhe von 190 Mio. Euro in Tranchen von zehn Mio. Euro pro Jahr bereits abgelöst.

64 Mio. Euro bleiben als Notgroschen bei Illwerken
Aus der Vereinbarung zum Lünerseewerk sind noch 64 Mio. Euro offen, die das Land als „strategische Finanzreserve“ - wie sie Landeshauptmann Markus Wallner bezeichnet -- für den Krisen- oder Katastrophenfall im Unternehmen belässt.

Am Freitag wurde nun eine neue Vereinbarung für die Ablöse der ausstehenden Anlagen zwischen Landesregierung und Illwerke vkw im Montfortsaal des Landhauses unterzeichnet. Sie betrifft die Tiroler Wasserüberleitungsanlagen, das Kopswerk I mit dem Rifawerk und das Rodundwerk II.

Neue Vereinbarung betrifft Anlagen im Wert von 383 Mio. Euro
Diese würden zwischen 2040 und 2054 wieder an das Land zurückfallen. Stattdessen wird das Land aber nun weiterhin Geld aus dem Finanztopf der Illwerke erhalten, und zwar 21 Mio. Euro jährlich für die kommenden 30 Jahre. Im Endbetrag ist zudem eine fixe Verzinsung von 3,6 Prozent enthalten. Aktuell sind die Ablösen für diese Werke mit 383 Mio. Euro bewertet.

Wallner bezeichnete den neuen Vertrag als „Meilenstein in der Geschichte der eigenständigen Vorarlberger Energiewirtschaft“. Die Versorgungssicherheit für Bevölkerung und Wirtschaft sieht er als Standortvorteil. Die Mittel aus der aktuellen Vereinbarung sollen zum Teil für Projekte in Bildung, Digitalisierung und Jugend zweckgewidmet werden. Dies geht auf einen Vorschlag der NEOS zurück.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Vorarlberg Wetter
4° / 16°
Symbol wolkenlos
5° / 20°
Symbol wolkig
5° / 19°
Symbol heiter
5° / 18°
Symbol heiter
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt