Türkei gegen Kurden
„Wir müssen niemanden um Erlaubnis fragen“
Vor 60 Jahren wurde das türkische Parlamentsgebäude feierlich eingeweiht. Architekt des „Türkiye Büyük Millet Meclisi“ war der Österreicher Clemens Holzmeister. Der türkische Parlamentspräsident Mustafa Sentop, der dieses Jubiläum zum Anlass nahm um Wien einen offizielen Besuch abzustatten, nahm sich auch Zeit um mit „Krone“ über die Rolle der Türkei in der Weltpolitik zu sprechen. Die jüngsten Beziehungen zu Österreich bezeichnete Sentop als „Glanzzeit“ in der gemeinsamen Geschichte.
Kronen Zeitung: Die Türkei ist momentan ein geopolitischer Knotenpunkt. Wie sehen Sie die Rolle der Türkei in der Welt?
Mustafa Sentop: In Europas Geschichte hatte die Türkei immer eine wichtige Position. Mal mehr, mal weniger, aber immer eine wichtige. Nehmen Sie zum Beispiel den Kalten Krieg. Es war das Flankenstaat Europas und das wichtigste Element seiner Verteidigungsarchitektur. Obwohl wir der NATO seit ihrer Gründung angehören und ein immanenter Teil der europäischen Sicherheitsstrategie sind, wird mit uns etwa beim EU-Beitrittsprozess ein unfaires Spiel der Doppelmoral getrieben. Wir haben vor 60 Jahren den Prozess begonnen. Nachdem der Ostblock zusammengefallen ist, wurden Länder aufgenommen, die viel weniger Anstrengungen unternommen haben, als die Türkei. Erst zu Krisenzeiten erinnert man sich an uns und schätzt uns im höchsten Maße. Darüber freuen wir uns natürlich. Wir müssen nicht die alten Geschichten wieder neu aufrollen. Wir sind für den Frieden und ein friedliches Zusammenleben in unserer Region.

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