krone.at-Kolumne

Mit Privatjet zur Klimakonferenz – geht’s noch?

Kolumnen
16.11.2022 11:55

Wer hätte gedacht, dass es so annehmlich sein kann, unser Klima zu retten? Vom mit Champagner beladenen Privatjet aus geht es direkt über eine neue Autobahn in die dauerklimatisierten Hallen der Weltklimakonferenz. Ein Handschlag hier, eine pathetische Rede da - und schon ist unser Klima gerettet! Aber Sarkasmus beiseite: Halten uns die Politiker dieser Welt für so dumm?

Es verlangt ja keiner, dass ein Politiker nach Ägypten paddeln muss. Aber dass zur UN-Klimakonferenz rund 400 Privatjets in Scharm el-Scheich gelandet sein sollen, ist an Chuzpe eigentlich kaum zu überbieten. Da kann man uns noch so viel von Klimaschutz erzählen - die COP27 ist damit nicht mehr ernst zu nehmen!

Es warat wegen der Optik!
Denn man muss kein radikaler Klimaaktivist sein, um die Notwendigkeit einer Anreise mit dem Privatjet ausgerechnet zu einem solchen Anlass infrage zu stellen. Immerhin stößt dieses edle Gefährt pro Person fünf- bis 14-mal mehr CO2 aus als ein reguläres Linienflugzeug. Kann man nicht zumindest für die Klimakonferenz wie jeder Normalsterbliche anreisen? Wenn schon nicht aus Überzeugung - es warat wegen der schiefen Optik!

Lachen sie uns heimlich vielleicht doch aus?
Dass auch die Hallen im angenehm warmen Badeort Scharm el-Scheich auf Pulloverniveau heruntergekühlt werden, zeigt, wie wenig man diese gesamte Veranstaltung ernst nehmen kann. Man würde nur zu gerne wissen, was in den Köpfen jener Politiker, die dann von der dortigen Weltbühne ihre rührigen Kassandrarufe zum Besten geben, vorgeht. Glauben die sich selbst, wenn sie uns von dem dringenden Handeln erzählen? Vielleicht lachen sie sich ja im Anschluss gemeinsam beim Champagner-Dinner ins Fäustchen.

Sympathie für Klimaaktivisten
Bei dem Gedanken könnte man sogar fast Sympathien mit den Klimaaktivisten hegen. Es ist verständlich, dass man angesichts der Klima-Bonzen in Ägypten Aggressionen bekommt. Zwar macht es genauso wenig Sinn, aus diesem Frust heraus Gemälde mit Farbe oder Kartoffelbrei zu beschmutzen - aber die Verzweiflung und die Wut hinter diesen Dumm-Aktionen sind schon verständlich.

Man sollte diese Politiker mit Erdäpfelpüree bewerfen
Vielleicht sollte man die Aktivistengruppen dazu animieren, nicht Gemälde, sondern Politiker mit Doppelmoral mit Kartoffelbrei zu bewerfen oder Privatjet-Landeplätze zu blockieren. Warum müssen immer nur Unbeteiligte unter den Aktionen leiden? Das würde zumindest einmal die Richtigen treffen.

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