„Krone“-Kommentar

Friedenspapst für eine taumelnde Welt

Kolumnen
09.05.2025 08:36

Gesucht worden war ein Alleskönner. Geworden ist es ein Überraschungpapst, der alles mitbringt, was ein Kirchenoberhaupt in der heutigen Zeit braucht: Seelsorger, aber auch Kirchenmanager und vor allem eine kräftige Stimme für Frieden – „demütig und beharrlich“, wie er unterstreicht.

Sein Charisma überzeugte die Kardinäle schon im vierten Wahlgang. Papst Leo XIV. kennt die Weltkirche wie kaum ein anderer. Er ist selbst international: Robert Francis Prevost ist nicht nur US-Amerikaner, er hat jahrelang auf schwierigem Posten als Missionsbischof in Peru gewirkt und war als Generaloberer des Augustinerordens sowie als Leiter der Bischofskongregation im Vatikan zu einem „echten Römer“ geworden. Dort war er ein enger Vertrauter des ebenfalls aus Südamerika stammenden Franziskus gewesen.

Als Kirchenmanager mit beiden Füßen in der Welt wird er als „Stabilisator“ in der Weltkirche und Brückenbauer in der aus den Fugen geratenen Welt eingeschätzt. Das zeigten schon seine ersten vorbereiteten Worte auf der Loggia des Petersdoms: ein Friedensappell an alle Völker. Der 267. Papst rief dazu auf, durch Dialog „Brücken zu bauen“.

Er will eine fürsorgende Kirche für das Volk Gottes leiten: „Gott liebt euch alle. Das Böse wird nicht siegen!“, war seine erste Botschaft. Weshalb der Name Leo, den es seit über hundert Jahren nicht mehr gab? Leo ist der lateinische Name für „Löwe“ und viele der Namensvorfahren von Leo XIV. waren Power-Päpste der frühen Kirche in Rom.

Papst Leo I. der Große nahm es mit dem Hunnenkönig Attila auf, Leo III. krönte Kaiser Karl den Großen, Leo IV. gab Rom eine Mauer gegen die Bedrohung durch die Sarazenen (Araber), Leo IX. „der Deutsche“ war ein „Reisepapst“ und ein umtriebiger Reformer. Leo XIII., der Namensvorgänger des neuen Papstes, starb 1903 im Alter von 93 Jahren. Er war ein sehr politischer Papst und suchte die Antworten auf die realpolitischen Probleme seiner Zeit. Er entschärfte die Konflikte der Kirche mit Reichskanzler Bismarck, der Französischen Republik und dem italienischen Staat. Seine Sozialenzyklika begründete den Ruf als „Arbeiterpapst“.

US-Präsident Trump wird es sich nicht entgehen lassen, den „ersten amerikanischen Papst“ als seine persönliche Leistung zu rühmen. Er wird zur Amtsübernahme in Rom erwartet. Papst Leo XIV. liegt jedoch nichts ferner als die Welt des Donald Trump. Er könnte aber auf ihn einwirken, um Schaden für die USA und die Welt abzuwenden. Vatikan-Insider meinen zu wissen, dass hinter dem Lächeln dieses Papstes eine starke Hand steckt, die es ohne weiteres mit Trump aufnehmen kann.

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