Lange Zeit hat es nicht funktionieren wollen, das Comeback des Dominic Thiem, lange Zeit ist Österreichs Tennis-Aushängeschild in der 2022er-Saison nicht und nicht auf Touren gekommen - und viele Fans haben darob langsam, aber sicher begonnen, den Niederösterreicher abzuschreiben und zu kritisieren! Nun gesteht Thiem: „Die Kritik war komplett gerechtfertigt!“
Wie der US-Open-Sieger von 2020 bei „Sport und Talk im Hangar 7“ freimütig bekannte, könne er den Fans und/oder Kritikern gar nicht böse sein. „Ich habe unglaublich viel Arbeit in mein Comeback hineingesteckt, schon ab dem Zeitpunkt, als die Reha begonnen hat“, so Thiem. „Aber das, was jeder sieht, das sind die Matches. Und wie ich da gespielt habe, wie ich mich da teilweise präsentiert habe […], da war die Kritik komplett gerechtfertigt!“
Ausgerechnet sein Lieblingsturnier, die French Open in Paris, hätten sich angesichts der zähen Comeback-Versuche als Tiefpunkt der Saison herausgestellt. „Paris war ein Ort, an den ich nur gute Erinnerungen hatte, wohin ich in der Vergangenheit schon öfter mit nicht so guter Form gereist war - und dann hatte sich dort alles ins Positive gedreht“, so Thiem. Er habe die Hoffnung gehabt, dass es auch heuer wieder so sein könnte. „Aber wie sich herausgestellt hat, ist es dort um nichts besser geworden. Deshalb sehe ich das Turnier als Tiefpunkt der heurigen Saison.“
Danach sei allerdings der Wendepunkt gekommen - und zwar mit einem langen Trainingsblock in Traiskirchen. Am Ende der letztlich doch noch von aufsteigender Form geprägten Rest-Saison standen drei Semifinale (Gstaad, Gijon, Antwerpen) und zwei Viertelfinali (Baastad, Kitzbühel). „Im letzten Teil des Jahres hat alles begonnen ineinanderzugreifen.“ Als Highlight bezeichnete er den Sieg über den polnischen Spitzenmann Hubert Hurkacz.
Die angestrebten Top 100 sind sich nun doch nicht ganz ausgegangen, der Platz im Hauptfeld der Australian Open im Jänner sollte sich aber ausgehen. Sein Coach Nicolas Massu habe da viel herumgerechnet. Die Saison nach den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle zu beenden, sei aber die richtige Entscheidung gewesen. „Das Jahr ist viel mehr als die Australian Open, das nächste Jahr ist sehr wichtig, da ist die Vorbereitung essenziell.“
Nach den anstrengenden Wochen bis zum Saisonfinish in der Wiener Stadthalle habe er es einmal ruhig angehen lassen. „Ich habe zehn Tage gar nichts gemacht, das hat gut getan und die Batterien sind wieder aufgeladen.“ Auf Sylt sei es nicht warm, aber sehr schön gewesen, berichtete er von seinem Kurz-Urlaub. Am Dienstag kommt Thiems Fitnesscoach Jeremy Green nach Wien.
„Wir werden eine Woche nur Fitness machen, den Tennis-Schläger noch nicht in die Hand nehmen, und dann kombinieren“, sagte Thiem. Bis zum Saisonauftakt in Australien möchte Thiem auf seinem „absoluten Toplevel“ sein. Davor will der Fußball-Fan auch die WM („ein bisserl Zeit wird schon bleiben“) beobachten, er drückt England und Deutschland die Daumen.
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