„Krone“-Kolumne

Nicht die Fans haben Rapid Wien „gespalten“

Fußball National
28.10.2022 05:34

Der nächste Sportchef als Bauernopfer? Nach dem Millionen-Gewinn wehrt sich Zoran Barisic erstmals. Christoph Peschek kann sich nicht einfach so abputzen. Nicht die Fans haben Rapid gespalten, das macht(e) der Verein schon selbst! Eine Kolumne von „Krone“-Redakteur Rainer Bortenschlager.

Auch nach dem 5:1 gegen Hartberg konnte Zoki Barisic nicht durchatmen. Weil er mit Rapids Millionengewinn (rund 5 Mio.) im bald präsentierten Geschäftsbericht konfrontiert wurde. Warum denn dann Grün-Weiß im Winter handlungsunfähig bei den Transfers schien? Die Antwort fiel dem Sportchef schwer: „Das Wording war: Wir machen nur etwas, wenn ein Spieler verkauft wird“, gestand Barisic. Ihm waren also die Hände gebunden, er konnte gar nicht - wie jetzt von ihm gefordert - „in Vorleistung gehen“.

Dennoch steht Barisic jetzt als Depp, der keine echten Verstärkungen holen kann, da. Frag nach bei seinen Vorgängern, alle aus der Ära von Christoph Peschek, seit 2015 Rapids Geschäftsführer Wirtschaft. „Ich hatte keine Rückendeckung, liege nicht wie Krammer und Peschek mit den Ultras im Bett“, hatte Andreas Müller einst geklagt. Und bei Fredy Bickel war es 2018 dann die ominöse „Kreditkarte“, die man plötzlich für Einkäufe zücken wollte. Motto: Geld ist da, wird nur nicht richtig eingesetzt!

Bislang schwieg Barisic, schluckte galant die Kritik, jetzt konterte er, begründete Rapids Gewinn mit „Transfererlösen (Anm. Plus von über 20 Millionen Euro in den letzten drei Jahren) und Europacup-Einnahmen“. Also vom Sport lukriert. Kein Wort über Peschek.

Funkstille
Der am 28. August unter Tränen im Blitzlichtgewitter seinen Rücktritt verkündet hatte. Wobei er sich abputzte, nicht für den sportlichen Misserfolg verantwortlich zu machen sei. Das zeugt nicht von Teamfähigkeit. Ist aber bezeichnend für Rapid: In der Krise distanziert sich die wirtschaftliche Abteilung vom Sport, um die eigene Haut zu retten. Zwischen beiden Geschäftsführern herrscht Funkstille.

Dafür will Peschek am Montag bei Talk und Tore auf Sky reden. Noch ist er im Amt, wurde sein Vertrag nicht aufgelöst. Zum Vergleich: Ex-Manager Werner Kuhn wurde wegen angeblicher „Gefahr von Verschleierung“ stillos sofort aus Hütteldorf verjagt. Bei Peschek kursieren indes sogar Gerüchte, er könne vom Rücktritt zurücktreten. Das ist aber unmöglich. Denn das Klima in der Geschäftsstelle ist völlig vergiftet. Nicht die Fans haben Rapid gespalten, das macht(e) der Verein schon selbst!

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