Kritik an Gewessler

LH Markus Wallner: „Tempo bei Wasserkraft fehlt“

Politik
23.10.2022 06:00

Zwei Milliarden Investition, 1000 Megawatt Leistung: Ein Pumpspeicherkraftwerk im Ländle soll erst 2038 (!) ans Netz gehen. LH Wallner fordert von Gewessler mehr Tempo.

Die Zeitenwende im Bereich Energie ist angebrochen. Manch einer wird sich denken: Zeit wird’s. In Vorarlberg steht ein Megaprojekt in den Startlöchern, das „Lünerseewerk II“.

Mit seiner Leistung von 1000 Megawatt könnte es nicht nur „das Ländle“, sondern auch die Regionen rund um Vorarlberg versorgen. Es wäre das größte Pumpspeicherkraftwerk in Österreich.

Kraftwerk „unverzichtbar“
Das Kraftwerk soll zwar in den Berg hinein, aber „hinterm Berg“ will Landeschef Markus Wallner damit nicht halten: „Die jetzige Situation macht das Pumpspeicherkraftwerk unverzichtbar: Fotovoltaik und Wind bieten keine Versorgungssicherheit. In Vorarlberg ist Wind nicht durchgehend verfügbar.“

Zeitlich knapp
Bis 2030 will das Ländle bei der Stromproduktion autonom sein. Das wird zeitlich knapp.

Das Problem: Vor allem die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) geht Wallner nicht schnell genug. Im Zeitplan ist diese auf fünf Jahre angelegt. Das klingt nach Schneckentempo.

Zitat Icon

Diese Abhängigkeit von Gas und Kohle ist ja unerträglich. Es ist das Gebot der Stunde, dass wir vom Reden ins Tun kommen. Wir sollten strategische Projekte der Wende nennen und diese beschleunigen.

Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner

Erst 2038 (!) könnte dann der Bau abgeschlossen sein.

Wallners Kritik richtet sich an Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Sie favorisiere zu sehr Windkraft und Fotovoltaik. Bei der Wasserkraft steht die Ministerin für Wallner zu sehr auf der Bremse.

Aus dem Ministerium heißt es: „Wir arbeiten aktuell an einer Novelle des UVP-Gesetzes. Mit dieser Novelle soll ein beschleunigtes Verfahren für Erneuerbare- Energie-Projekte eingeführt werden.“ Wichtig ist dann aber auch, dass der Koalittionspartner ÖVP schnell zustimmt. Wallner bleibt kritisch: „Bei dieser Novelle gibt es zarte Versuche, aber der Ehrgeiz fehlt.“ Er wünscht sich eine „Fast Lane“, also eine „Überholspur“, für umweltschutzrelevante Projekte: „Die UVP-Prüfung muss in ein bis zwei Jahren machbar sein. Es fehlt das Tempo bei Wasserkraft.“

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