Mit Ex-RTL-Chef

Knalleffekt! Super League erhebt sich aus dem Grab

Fußball International
19.10.2022 11:41

Mit dem früheren RTL-Deutschland-Chef Bernd Reichart an der Spitze einer Sportagentur nehmen Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin einen neuen Anlauf für die Einführung einer Super League im europäischen Fußball! Ziel sei es, „die Entwicklung eines nachhaltigen Sportmodells für europäische Klub-Wettbewerbe auf den Weg zu bringen, das die langfristigen Interessen der Fans und ganzen Fußball-Gemeinschaft reflektiert“, hieß es in einer Mitteilung.

Das Super-League-Projekt war in seiner Ursprungsform im April 2021 gescheitert. Die UEFA, die mit der Champions League den derzeit wichtigsten und gewinnträchtigsten internationalen Klub-Wettbewerb organisiert, und deren Präsident Aleksander Ceferin hatten massiven Widerstand geleistet.

Von den zunächst zwölf Top-Klubs aus Spanien, Italien und England, die eine Abspaltung angestrebt hatten, zogen sich neun innerhalb weniger Stunden wieder zurück.

Derzeit liegt die Grundsatzfrage, ob Europas Kontinentalverband UEFA und der Weltverband FIFA mit ihren Wettbewerben ein - laut Klage - Kartell bilden, beim Europäischen Gerichtshof. Die „European Super League Company“ hatte Klage gegen die UEFA und FIFA bei einem Gericht in Madrid eingereicht, dieses hatte den EuGH gebeten, EU-Recht für das Verfahren auszulegen. Ein Urteil wird im kommenden Jahr erwartet.

Reichart (48) war von 2019 bis 2021 Chef der Mediengruppe RTL in Deutschland. Als Vorsitzender von „A22 Sports Management“ werde er einen „umfassenden Dialog mit den verschiedenen Akteuren im Fußball starten, einschließlich Vereinen, Spielern, Trainern, Fans und politischen Entscheidungsträgern“, hieß es.

Reichart meinte zudem, dass die neue Super League von Grund auf neu angedacht werde. „Wir wollen niemanden zurücklassen. In unserem neuen Zugang wird es auch Aufsteiger und Absteiger geben“, sprach der Deutsche einen Kritikpunkt - das geschlossene System - an. „Alle beteiligten Klubs haben in den letzten Tagen stark hinterlegt, dass es um ein Format gehen muss, das offen ist und sportlichen Leistungen Rechnung trägt.“

Die finanziell angespannte Lage durch die Corona-Pandemie sehen die Super-League-Macher unter anderem als Argument auf ihrer Seite. Gerade die spanischen und italienischen Top-Klubs sind hoch verschuldet, Barcelona und Juventus stehen vor dem Abstieg in die Europa League.

„Das Fußball-Ökosystem ist nicht mehr nachhaltig, die Pandemie hat diesen Trend noch beschleunigt, das System ist instabil geworden und finanziert sich nicht mehr selbst“, sagte Reichart. „Der europäische Klub-Fußball verliert seine führende Rolle im Weltsport, weil er nicht Woche für Woche die besten Spiele anbietet. Die Konsequenzen sind zum Teil dramatisch, vor allem das jüngere Publikum schaut lieber andere Angebote und immer weniger Live-Fußball.“

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(Bild: KMM)



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