Mut-Steirer

Ein Lebensretter geht niemals in Pension

Steiermark
18.10.2022 08:00

Mut-Steirer Günther Sterninger war 41 Jahre lang Sanitäter beim Roten Kreuz - und hilft auch im Ruhestand noch aus.

„Griaß di, mein Lebensretter!“ Erst kürzlich winkte ein ehemaliger Patient Günther Sterninger strahlend an der Kassa eines Supermarktes in Liezen zu. Heute ist dieser Mann 75 Jahre alt und guter Dinge, vor einem Vierteljahrhundert jedoch hing dessen Leben an einem seidenen Faden. „Er hatte Schmerzen in der Brust, dann brach er zusammen und wir haben ihn reanimiert. Während der Herzmassage hat er schon die Augen aufgemacht und mich angeschaut“, erzählt Sterninger, der seit 41 Jahren die Einsatzjacke des Roten Kreuzes trägt.

Ein „Unruhestand“
Im Sommer ging der beliebte Liezener offiziell in Pension - ab 1983 hatte er als hauptamtlicher Sanitäter bei der Hilfsorganisation gewirkt, zuvor war er als Zivildiener erstmals in das Rettungsauto gestiegen.

Endgültig Dienstschluss ist aber noch lange nicht, schon am Tag nach der Abschiedsfeier ließ sich Sterninger - er war auch Gründungsmitglied der Rotkreuz-Ortsstelle Liezen - wieder freiwillig in den Rettungs-Dienstplan einteilen. „Einmal Sanitäter, immer Sanitäter“, schmunzelt er - und denkt an schöne Erlebnisse, wie den oben geschilderten Fall, zurück. „Das waren beispielsweise erfolgreiche Wiederbelebungen, aber auch Geburten - in Liezen habe ich zwei Babys zu Hause abgenabelt.“

Wer mit Blaulicht zu schweren Verkehrsunfällen, Bränden oder Notfällen im bergigen Gelände ausrückt, braucht Mut und Entschlossenheit. Wie im August 1991, als ein ungarischer Reisebus am Triebener Tauern verunglückte. Die Schreckensbilanz: 13 Tote. „Ich war damals Einsatzleiter des Bergetrupps. Die Bilder werde ich nie vergessen.“

Das Grubenunglück von Lassing
In Günther Sterningers Gedächtnis bleibt auch die Gruben-Tragödie von Lassing, als er in der Funk-Leitstelle die Rettungsmaßnahmen koordinierte. „Auch wenn ich jetzt auf der B 320 fahre, gibt es keine zwei Kilometer, wo ich zu keinem Unfall ausrücken musste.“Dann kommt ihm stets sein Lebensmotto in den Sinn: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“

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