Befürchtung wird real

Zeltlager als Ergebnis der heimischen Asylpolitik

Politik
15.10.2022 18:39

Die Befürchtung wird zur Realität: zu wenig feste Unterkünfte für die vielen Flüchtlinge. Nun mussten in Kärnten und in Oberösterreich die ersten Zelte aufgestellt werden. Die Aufregung im Land wächst. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hatte vor drei Tagen ein Zeltszenario in Aussicht gestellt. Nun stehen die ersten Zelte. Das sorgt für Aufregung.

Gut versteckt zwischen dem Containerdorf und der Drau (Bild oben) wurden die ersten Zelte für Flüchtlinge in Villach aufgebaut. Von der Straße aus nicht zu sehen. Es werden definitiv noch mehr kommen. Im Containerdorf leben schon 350 Männer, die kaum Chancen auf Asyl in Österreich haben. Eigentlich ist es bereits voll, nun wurden für 40 Asylsuchende Zelte aufgebaut.

Kärnten Schlusslicht bei Aufnahmequote
Jedes Zelt bietet Platz für acht Personen, gewärmt wird mit Heizkanonen. Kärnten rangiert bei der Aufnahmequote von Flüchtlingen österreichweit am letzten Platz. „Wenn man die Ukrainer aus der Quote rechnet, wären wir bei fast 100 Prozent. Aber nach Kärnten wollen wenige Ukrainer, sie leben lieber in den Städten“, rechtfertigt sich die Kärntner Landesregierung.

In Oberösterreich wurden bereits die ersten Zelte aufgestellt. (Bild: Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
In Oberösterreich wurden bereits die ersten Zelte aufgestellt.

„Zur Not sperren wir die Autobahn.“ Mit diesem Satz drückt der Bürgermeister von St. Georgen im Attergau (Bezirk Vöcklabruck) in Oberösterreich den Ärger in seiner Gemeinde aus. Seit Samstag werden dort ebenfalls Zelte (Bild oben) für Flüchtlinge aufgebaut. Der Bund drängt wegen der starken Zunahme von Migranten in den Bundesbetreuungseinrichtungen darauf, dass die Bundesländer verstärkt für Unterbringung sorgen.

500 Flüchtlinge pro Tag werden aufgegriffen
Pro Tag werden österreichweit 500 Flüchtlinge aufgegriffen. Derzeit befinden sich mehr als 8000 Menschen in Grundversorgung des Bundes - aber 5600 davon sind schon zum Verfahren zugelassen und sollten von den Bundesländern übernommen werden.

In Vorarlberg wird es zumindest vorerst keine Zelte geben. Man prüfe derzeit intensiv Alternativen bis hin zu Containerlösungen. Auch Tirol will keine Zelte, man werde Gebäude suchen und anbieten. Die Suche nach Quartieren gestaltet sich in beiden Ländern aber schwierig.

Niederösterreichs Asyllandesrat Gottfried Waldhäusel (FPÖ) wehrt sich gegen Zelte. „Wir werden da sicher nicht mitmachen.“ Die Asylkrise aus 2015 ist zurück.

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