Wiener Gemeindebau

Mieter in Angst vor Mietschock und „Wohnungssturm“

Wien
24.09.2022 19:00

Unangenehme Post erhalten Mieter von 600 Gemeindewohnungen bzw. haben sie bereits erhalten. Mit Oktober steigen ihre Mieten. In der Facebook-Gruppe „Mietschock Wien“ berichten Betroffene von bis zu 300 Euro, die sie monatlich nun mehr berappen sollen. Einige Teilnehmer erwägen jetzt Klage gegen die Stadt Wien.

Grund für die Erhöhung ist das Auslaufen der Wohnbauförderung. Damit werden die Mieten vom Kategorie- auf das Richtwertsystem umgestellt. „Das ist in den Mietverträgen selbstverständlich schriftlich festgehalten“, erklärt ein Sprecher von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ). Und das sei den Betroffenen vor Einzug bewusst gewesen. Nun sollen sogenannte „Case Manager“ in die Bauten ausschwirren und mit den Bewohnern „individuelle Lösungen“ finden. Es gebe ein umfassendes System an Wohn- und Mietbeihilfen in Wien, heißt es im Rathaus.

220.000 Wohnungen sollen Rauchmelder erhalten
Und noch ein Thema bewegt die Mieter. Alle 220.000 Gemeindewohnungen sollen Warnmelder für Feuer und Kohlenmonoxid erhalten. Einige Bewohner, etwa in Liesing, sind nun darüber informiert worden. Die Aufregung ist aus zweifacher Hinsicht groß. Die beigelegte Infobroschüre legt nahe, dass Techniker der Stadt ungefragt in private Wohnräume eindringen dürfen, um dort nach geeigneten Meldeplätzen zu suchen.

Der zweite Punkt betrifft die Kosten. Es wird zwar versichert, dass niemand etwas bezahlen müsse. Doch „Krone“-Leser befürchten, dass die Anschaffung und Montage über die Betriebskosten oder Zinserhöhungen wieder hereingeholt werden könnten.

Montage der Melder erfolgt freiwillig
In beiden Punkten beruhigt das Büro Gaál. Die Montage der Melder erfolge freiwillig und werde nicht gegen den Willen einzelner Mieter durchgeführt, heißt es. Zur Erhöhung der Sicherheit sei die Anbringung jedoch empfohlen. Und weiter: „Die Kosten trägt Wiener Wohnen. Es wird kein Cent an die Mieter weitergegeben“, versichert ein Sprecher der Vizebürgermeisterin.

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