Wüste Drohungen:

„Atomschlag bei Queen-Begräbnis“ im Russen-TV

Ausland
21.09.2022 11:05

Trotz der erlittenen Gebietsverlusten der russischen Armee in der Ukraine hat sich ein russischer Politiker und ranghoher Militär in einer Talkshow im Staatsfernsehen siegessicher gezeigt und unverhohlen Drohungen Richtung Europa und die NATO ausgesprochen. Er warnte vor Atomschlägen, die aber nicht gegen die Ukraine gerichtet sein würden, denn schließlich „müssen wir da wohnen“, wie er zynisch anmerkte.

Regelmäßig fallen russische Propagandisten des staatlichen Fernsehsenders Rossiya-1 mit absurden Behauptungen auf. So jetzt auch der Abgeordnete zur Duma (der russischen Volkskammer, Anm.), Andrey Gurulyov, der in den vergangenen Monaten in der bekannten Talkshow wiederholt Kreml-Propaganda verbreitet hat. Dass Russland den Krieg (gegen die Ukraine) nicht gewinne, sei keine Option, zeigte er sich zuversichtlich: „Wir werden gewinnen und überleben, egal was es kostet“, erklärte er in der Talkshow.

Droht Deutschland mit Atomschlag
„Über Folgendes sollten wir sprechen: Ein glücklicher, wohlgenährter deutscher Bürger, dessen Hintern bereits vor dem kommenden Winter zu frieren beginnt, sollte verstehen: Wenn es einen Schlag gegen die Entscheidungszentren gibt: Das Haupt-Entscheidungszentrum ist Berlin. Wenn wir das militärische Potenzial Russlands und der NATO vergleichen: Das militärische Potenzial der NATO ist dreimal größer. Wir können uns zwar erfolgreich verteidigen, eine Offensive können wir aber nicht starten“, drohte er in der Sendung (siehe Tweet unten) auch Deutschland.

Stützpunkt Ramstein wäre „ein fettes Ziel“
Auf den möglichen Einsatz von Atomwaffen angesprochen erklärte Gurulyov weiters: „Wenn, Gott bewahre, die NATO (in die Ukraine, Anm.) reingeht, sollten wir darüber reden. Dann müssen wir diese Option in Betracht ziehen. Wir sollten nicht davor zurückschrecken oder uns davor fürchten. Das müssen sie wissen. Sie müssen das wirklich wissen. Sie sollten ihre Schwänze einklemmen und weiter kläffen.“ Auch Ramstein, das Hauptquartier der United States Air Forces in Europe und der NATO-Kommandobrücke Allied Air Command, sei „ein fettes Ziel“.

Russland könne Atomwaffen in Großbritannien oder Deutschland einsetzen, drohte er unverhohlen. Die Wahrscheinlichkeit von Vergeltungsmaßnahmen seitens des westlichen Verteidigungsbündnisses NATO spielte er herunter. „Wenn wir die britischen Inseln innerhalb von drei Minuten in eine Marswüste verwandeln - mit taktischen Atomwaffen, nicht mit strategischen - könnten sie Artikel 5 (des Nordatlantikvertrages, Anm.) verwenden, aber für wen? Für ein nicht existierendes Land, das sich in eine Marswüste verwandelt hat? Sie werden nicht reagieren“ sagte Gurulyov.

Moderatorin: „Atomschlag bei Queen-Begräbnis“
Woraufhin die Moderatorin und Gastgeberin der Sendung, Olga Wladimirowna Skabejewa, die ebenfalls eine bekannte Kreml-Propagandistin ist, einwarf, dass Russland wohl „am Montag einen Atomschlag“ hätte durchführen sollen, als viele wichtige Menschen und Staatsoberhäupter an den Begräbnis-Feierlichkeiten der Queen teilnahmen ...

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