Baby gestorben

14 Jahre Haft für britische Adelstochter

Ausland
15.09.2025 20:11

Im Juli wurden die britische Adelstochter Constance Marten (38) und ihr 51-jähriger Freund Mark Gordon wegen Totschlags verurteilt. Sie waren wochenlang mit ihrer neugeborenen Tochter vor der Polizei auf der Flucht. Das kleine Mädchen überlebte die Strapazen bei eisigen Temperaturen nicht. Am Montag ist das Strafausmaß verkündet worden.

Die Eltern des Kindes wurden zu je 14 Jahren Haft verurteilt. Richter Mark Lucraft hielt in seinem Urteilsspruch fest, beide hätten ihr Baby Victoria „auf die gröbste und schwerwiegendste Weise vernachlässigt“. Dem Paar wird Totschlag sowie Rechtsbeugung, Verschweigen der Geburt eines Kindes und Grausamkeit gegen ein Kind zur Last gelegt. Die Behörden hatten vier Kinder des Paares in ihre Obhut genommen. Um ihre neugeborene Tochter Victoria nicht ebenfalls hergeben zu müssen, verheimlichten die Eltern deren Geburt. Marten brachte das Kind ohne jegliche medizinische Hilfe zur Welt. Während ihrer siebenwöchigen Flucht vor den Behörden im Jänner und Februar 2023 lebten Marten und Gordon zunächst in Hotels, dann aber trotz frostiger Temperaturen in einem Zelt. 

Constance Marten und Mark Gordon auf einer Gerichtszeichnung
Constance Marten und Mark Gordon auf einer Gerichtszeichnung(Bild: AP/Elizabeth Cook)

Schließlich nahm die Polizei das Paar in der südenglischen Küstenstadt Brighton fest. Den stark verwesten Leichnam der kleinen Victoria fanden die Ermittler mehrere Tage später in einem Einkaufssackerl in einem Gemüsebeet. Marten sagte aus, das Baby sei im Schlaf gestorben, als sie es im Zelt unter ihrer Jacke gewärmt habe. Es habe sich um ein „tragisches Unglück“ gehandelt, betonte sie während des Prozesses. Bei der Autopsie hatte die Todesursache nicht zweifelsfrei geklärt werden können.

Vater diente der Queen als Page
Marten war als Aristokratin privilegiert und in Wohlstand aufgewachsen. Ihr Elternhaus war ein 25-Zimmer-Herrenhaus auf einem riesigen Anwesen in der Grafschaft Dorset im Südwesten Englands. Ihre Familie unterhielt enge Beziehungen zum britischen Königshaus, Martens Großmutter war in Kindertagen mit der späteren Königin Elizabeth II. befreundet, Martens Vater diente der Queen als Page. Marten besuchte Privatschulen und studierte dann Arabisch und Philosophie. Nachdem sie eine Zeit lang bei dem arabischen Sender Al-Jazeera gearbeitet hatte, wandte sie sich der Schauspielerei zu.

Freund saß wegen Vergewaltigung in US-Haft
Die Jugend von Martens ebenfalls in Großbritannien geborenem Partner Gordon war hingegen alles andere als privilegiert, sondern von Gewalt geprägt. 1989 hielt der mit einem Messer und einer Heckenschere bewaffnete Gordon im US-Bundesstaat Florida mehr als vier Stunden lang eine Frau gegen ihren Willen fest und vergewaltigte sie. Wenige Wochen später brach er in ein Anwesen ein und verübte dort unter anderem eine vorsätzliche Körperverletzung. In der Folge wurde er zu 40 Jahren Gefängnis verurteilt, kam aber nach 22 Jahren frei. 2017 wurde Gordon überdies wegen Angriffs auf zwei Polizeibeamtinnen auf einer Geburtsstation in Wales verurteilt, wo Marten unter falscher Identität ihr erstes Kind zur Welt brachte.

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