Das umstrittene Schleich-Ende vor pfeifenden Tifosi in Monza sorgt weiter für Gesprächsstoff. Das italienische Blatt „Tuttosport“ ätzte nach dem Sieg von Red-Bull-Star Max Verstappen, der unter Gelber Flagge ins Ziel gefahren war: „Der GP von Italien wurde zerstört. Chaos Fia. Und wer entschädigt jetzt dafür?“
Die Rennleitung habe sich diesmal einfach an die Regeln gehalten, betonte hingegen Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Das war bei der WM-Entscheidung im vergangenen Jahr noch anders gewesen, was die Diskussion um ein zwar unwürdiges, aber sportlich sauberes Finale eines hochemotionalen Rennens im Land der Tifosi befeuert. Damals in Abu Dhabi hatte der später entlassene Rennleiter Michael Masi alles für den Showdown getan: Und Verstappen überholte und entthronte Rekordweltmeister Lewis Hamilton.
In Monza reichte die Zeit nicht zur Bergung des abgestellten McLaren. Dass Daniel Ricciardo einen Gang eingelegt hatte, hatte es erschwert. „Man hätte das Rennen schneller freigeben können für die Show“, befand aber Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, dessen Star-Pilot Charles Leclerc eigentlich im Siegduell mit Verstappen schon abgeschlagen gewesen war und nur durch die Safety-Car-Phase noch einmal heran kam.
Über allem bei der Bergung stand aber die Sicherheit: Die Bilder des Marussia von Jules Bianchi 2014 in Japan unter einem Bergungskran haben sich eigentlich mahnend ins kollektive Formel-1-Gedächtnis eingebrannt. Der Franzose starb im Sommer des darauffolgenden Jahres, zu schwer waren die Verletzungen gewesen.
Verstappen „wäre nicht sehr besorgt gewesen“
Und selbst wenn es in Monza zu einer Unterbrechung und einem Re-Start gekommen wäre: „Ich wäre nicht sehr besorgt gewesen“, betonte Verstappen. Zu überlegen, zu souverän, zu stark ist er einfach in diesem Jahr. Der Titel 2021 hat den früher auch wild und brachial fahrenden Niederländer erstaunlich reifen lassen.
Neben den fahrerischen Qualitäten des Hochbegabten kommt ein Auto dazu, das mit Verstappen eine unschlagbare Einheit bildet, wie es die Fans zuletzt bei Mercedes mit Hamilton kannten. Kein Wunder also, dass Verstappen nur noch zwei Siege in diesem Jahr vom Saisonrekord von Michael Schumacher und Sebastian Vettel entfernt ist.
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