Kriminalität verlagert sich immer stärker in die digitale Welt. Wer sich dort nicht auskennt, wird leicht zum Opfer. Gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt klären wir in einer neuen Serie auf, mit welchen Maschen und Mitteln Kriminelle vorgehen - und was man tun kann, um sich zu schützen. Wie im Fall eines Gewinnspiels, bei dem es keinen Gewinn gibt.
46.179 Fälle von sogenannter Cyberkriminalität wurden 2021 in Österreich angezeigt - Tendenz steigend. Deshalb ist gerade Prävention durch Wissen so wichtig, für Menschen jeden Alters! Bei den schon bekannten „Gewinnmitteilungen“ per E-Mail mag sich der eine oder andere denken, wie kann man nur darauf reinfallen? Was aber, wenn sich dann eine Rechtsanwältin per Telefon meldet, um den Geldfluss abzuwickeln? Wie bei einem 85-Jährigen, der schließlich 132.000 Euro überwies.
Per E-Mail wurde der 85-jährige Mann über seinen „Gewinn“ im „Zuge einer weltweiten Gewinnausschüttung“ informiert. Fünf Millionen Dollar habe er gewonnen. Infolge rief ihn eine Dame an, die sich als Rechtsanwältin ausgab. Sie würde den Geldfluss aus den Vereinigten Staaten von Amerika nach Österreich abwickeln. Für die entstehenden Kosten in Form von Kartengebühren, Sicherheiten, Kontoeinrichtungen und anderem sei jedoch vorab etwas zu überweisen. Leider bezahlte der Mann.
Das Geld ist weg
Insgesamt 132.000 Euro hat der 85-Jährige zwischen März und August dieses Jahres online an diverse Konten in Deutschland und Österreich bezahlt. Gewinn hat er im Gegenzug keinen erhalten. Und sein Geld ist weg.
Die Täter auszuforschen, sei fast unmöglich. Sie sitzen meisten im Ausland, verwenden falsche Identitäten und Fake-Accounts. Das Verwischen von Spuren im Internet sei laut Bundeskriminalamt (BKA) mittlerweile derart einfach, dass es fast jeder kann. Sollten Sie jemals von einem Betrugsversuch betroffen sein, ist es besonders wichtig, Beweise wie Chatverläufe zu sichern! Also kopieren, ausdrucken etc.
Prävention ist effektivste Waffe
„Der Schaden geht in die Millionen - allein beim Internetbetrug. Wer sich selbst und seine Verwandten, vor allem Ältere, informiert, hat einen entscheidenden Vorsprung: Die effektivste Waffe ist Information und Prävention“, betont General Andreas Holzer, Direktor des BKA. Die wichtigsten Tipps haben wir für Sie zusammengefasst.
Wer mit gesunder Skepsis an die Sache rangeht, hat also schon halb gewonnen. Es gilt zu bedenken: Niemand hat etwas zu verschenken, auch im Internet nicht!
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.