Abhängigkeit enorm

Europas schwieriger Kampf gegen China

Ausland
09.09.2022 18:30

Die Beziehung zwischen der EU und dem Reich der Mitte ist kompliziert. Einerseits fließt sehr viel Geld, andererseits ist die Abhängigkeit enorm. Die Union könnte davon überrollt werden.

Die EU hat ein großes und seit Jahren steigendes Defizit in der Handelsbilanz mit China. Auf das Bemühen um mehr Eigenständigkeit reagiert das Reich der Mitte äußerst ungehalten. Als die EU-Kommission im Zuge der Corona-Pandemie auf mehr Eigenversorgung setzte, warf der chinesische Botschafter bei der Union Brüssel sofort vor, Handelsbarrieren zu errichten und so weitere Störungen der weltweiten Lieferketten zu riskieren.

Unternehmen können oft nicht mithalten
Dieses Verhalten passt nur allzu gut zum aggressiven Auftreten Chinas. Corona hat die chinesische Einkaufspolitik zwar etwas gebremst, aber die Unternehmenskäufe nehmen nun wieder deutlich zu. Europäische Firmen haben im EU-Binnenmarkt oft keine Chance, bei Übernahmen oder öffentlichen Aufträgen mit der Konkurrenz aus China mithalten zu können, weil dort Hilfen vom Staat fließen. 

Seit Jahren gibt es Beschwerden über den unfairen Wettbewerb, Abschläge von bis zu 50 Prozent sind bei öffentlichen Aufträgen keine Seltenheit. Mit den geltenden Regeln der Welthandelsorganisation lässt sich dem nicht beikommen. Ein neues EU-Gesetz soll solchen Wettbewerbsverzerrungen nun einen Riegel vorschieben. Demnach soll es künftig erlaubt sein, Firmen Zukäufe zu verbieten, wenn sie von unfairen Subventionen profitieren.

Der Druck auf die Union wächst und wächst
Europa müsse sich selbst stärken und mehr mit Regionen zusammenarbeiten, die uns weltpolitisch gleich gesinnt seien, appellieren Ökonomen. Aber die Abhängigkeiten sind groß, so stammen etwa 80 Prozent aller Module für Solarindustrie aus China. Der Druck steigt, vor allem in Deutschland ist eine Diskussion darüber entbrannt, dass Unternehmen - wider besseres Wissen und Gewissen - verstärkt in China investieren.

Taiwan: Eskalation hätte gravierende Folgen
Im Konflikt zwischen China und Taiwan wächst zunehmend auch die Sorge vor einem folgenschweren Wirtschaftskrieg. Denn in Taiwan werden mehr als 90 Prozent der neuesten Chipgeneration hergestellt. Fallen die Lieferungen aus, werden viele Dinge nicht mehr so funktionieren wie heute, warnen Experten.

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