Bilanz nach einem Jahr

Über Neue Eisenbahnbrücke fährt „fast niemand“

Oberösterreich
29.08.2022 19:54

In Linz feiert man den ersten Geburtstag der Neuen Eisenbahnbrücke. Doch an dem muss man sich fragen: Warum fährt fast niemand über die neue Brücke? Sie hat immerhin gut 90 Millionen Euro gekostet.

Sie ist 400 Meter lang, mehr als 31 Meter breit und 16.500 Tonnen schwer: die Neue Linzer Eisenbahnbrücke. Am 28. August 2021 konnten die Bauarbeiten fertiggestellt werden, und die Brücke wurde im Rahmen eines farbenprächtigen Spektakels übergeben. Am Morgen des 30. Augusts 2021 folgte die Freigabe für den Verkehr. Jetzt, zum ersten Geburtstag, wird eine erste Bilanz gezogen.

Haben Pendler Übergang vergessen?
Dass 7000 Fahrzeuge pro Tag die Neue Eisenbahnbrücke queren, wird offiziell bekannt gegeben. Doch einen Vergleich mit der alten Eisenbahnbrücke, die 116 Jahre ihren Dienst tat und 2016 abgerissen worden war, bleibt man schuldig. Über diese rollten 20.000 Fahrzeuge pro Tag. Und die Frage, warum die Neue Eisenbahnbrücke nicht so gut angenommen wird, bleibt auch offen. Haben die Pendler sie nach rund fünf Jahren Abriss- und Neubauzeit „vergessen“? Oder ist einfach weniger los auf den Straßen? 

Immerhin mögen die Radfahrer die Brücke - bis zu 2600 strampeln pro Tag über die Donauquerung. Und für die Zukunft ist die Politik optimistisch: „Auch für den öffentlichen Verkehr wird die Donauquerung zukünftig ein zentrales Element darstellen. Die neue O-Bus-Linie sowie zwei S-Bahn-Verbindungen vom Norden in den Süden werden über die Donaubrücke gleiten.“

Viel Lob trotz Flop
Die Politiker sind jedenfalls die ersten Gratulanten. Torte gibt´s keine, dafür salbungsvolle Wortspenden. Landeshauptmann Thomas Stelzer betont: „Die neue Donaubrücke bedeutet mehr Lebensqualität für die Region durch weniger Stau. Darüber hinaus stärkt eine leistungsfähige Infrastruktur unseren Standort und schafft neue Möglichkeiten für Oberösterreich.“

Für Bürgermeister Klaus Luger ist der erste Brückengeburtstag ein besonderer: „Hiermit stellten wir ein wichtiges Projekt für die Linzer Verkehrsinfrastruktur auf die Beine. Die Donaubrücke in ihrem neuen Erscheinungsbild ist mehr als nur eine Donauquerung. Sie stellt einen besonderen architektonischen Eyecatcher dar und ist ein Symbol der gemeinsamen Offensive von Stadt und Land für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.“

„Im zarten Kindesalter wird die Neue Eisenbahnbrücke eines der wichtigsten Mobilitätselemente der Landeshauptstadt sein. Über sie werden zwei moderne Regional-Stadtbahnlinien die Donau queren und die Umlandregionen mit der Landeshauptstadt vernetzen. Das ermöglicht vielen Menschen den attraktiven und einfachen Zugang zu neuen Mobilitätsoptionen. Ich gratuliere herzlich zum ersten Jahrestag und freue mich auf die zukünftigen Geburtstage der neuen Linzer Eisenbahnbrücke“, so Landesrat für Mobilität und Infrastruktur Günther Steinkellner.

„80.000 Radfahrerinnen und Radfahrer im Spitzenmonat zeigen: Die Neue Eisenbahnbrücke ist vor allem eine Fahrradbrücke geworden. Für mich ist es auch die Linzer Sportlerbrücke - sie ermöglicht den 3-Brücken-Lauf und verbindet Sportstätten beidseits der Donau“, so Vizebürgermeister Martin Hajart.

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