Für „Wiederaufbau“

Nordkorea will Soldaten in die Ostukraine schicken

Ukraine-Krieg
23.08.2022 21:26

Wladimir Putin und Kim Jong Un: Je weiter die beiden Machthaber international isoliert sind, desto mehr nähern sie sich einander an. Nun haben sie offenbar einen Vertrag zur Ukraine abgeschlossen. Gegen russische Finanzhilfen soll der nordkoreanische Diktator Tausende Bauarbeiter und Fachkräfte ins Kriegsgebiet in der Ostukraine schicken, um dort beim „Wiederaufbau“ zu helfen. Durch Arbeitskräfte aus Nordkorea will der Kreml die Kosten dafür gering halten. 

Die Arbeiter sollen laut einem Bericht der „Bild“ besonders in der Region Donezk in der Ostukraine eingesetzt werden und zerstörte Gebiete wiederaufbauen, zudem sollen sie „unter besonderen Bedingungen zur Verteidigung fähig“ sein.

Kim bot 100.000 „freiwillige“ Soldaten an
Demnach soll es sich ausnahmslos um Soldaten und Offiziere der nordkoreanischen Volksarmee handeln: Hauptsächlich sollen Pioniere, aber auch Versorgungstruppen und für Entseuchung eingesetzte Soldaten geschickt werden. Ob es tatsächlich 100.000 „Freiwillige“ sind, die Kim Jong Un Russland angeboten hat, wie das russische Staatsfernsehen Anfang August berichtete, ist fraglich.

Klar ist, dass der Deal zwischen Nordkorea und Russland schon länger angebahnt wurde. Im Juli und August liefen Gespräche des russischen Botschafters in Nordkorea, Alexander Matsegora, mit Vertretern des nordkoreanischen Außenministeriums. Voraussetzung für die Abmachung war, dass Nordkorea die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkennt. Das tat das isolierte asiatische Land am 13. Juli - als dritter Staat nach Russland und Syrien. Kiew brach daraufhin die Beziehungen zu Nordkorea ab.

Nordkoreaner „von großem Nutzen“
Russland intensiviert seither aber seine Verbindungen zum Regime in Pjöngjang. Mitte Juli frohlockte Botschafter Matsegora über „hoch qualifizierte und fleißige koreanische Bauarbeiter, die bereit sind, unter schwierigsten Bedingungen zu arbeiten“. Sie könnten beim Wiederaufbau der Infrastruktur im Donbass „von großem Nutzen sein“, wie der er der kremlnahen Tageszeitung „Iswestija“ sagte. Ab wann die nordkoreanischen Pioniere eingesetzt werden sollen, ist unklar.

Für Putin und Kim dürfte dieser Deal aber jedenfalls eine Win-Win-Situation sein. Russland hat bei seiner Invasion erhebliche Verluste erlitten, laut dem britischen Geheimdienst wird es immer schwieriger, Personal zu beschaffen. Das isolierte Nordkorea ist auf mächtige Verbündete angewiesen und braucht Geld, um sein kostspieliges Atomprogramm zu finanzieren.

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