„Englischer Rasen“ und Beton lassen Insekten und Vögel sterben. In Wörterberg wurden aus diesem Grund wunderschöne Naturoasen geschaffen - Nachahmer erwünscht!
Sobald die ersten Grashalme sprießen und Frühlingspflänzchen zaghaft Knospen bilden ist es auch schon zu hören: Das Geräusch der Rasenmäher, das auch dem letzten „Unkraut“ den Gar ausmacht. Und wir wissen: Hat ein Nachbar erst damit begonnen, dann ist das kollektive Knattern nicht mehr aufzuhalten. Viele Menschen betrachten Acker oder Garten als „das verlängerte Wohnzimmer“, das „sauber“ und „ordentlich“ aussehen muss.
Lebensräume fehlen
Alles, was man nicht selbst angebaut hat, wird meist als „Unkraut“ bekämpft. Das hat dazu geführt, dass artenarme Lebensräume geschaffen wurden, in denen nur wenige Pflanzen- und Tierarten ein Zuhause finden. Der massive Rückgang heimischer Vogelarten, Bienensterben und Co. sind dem Fehlen passender Lebensräume geschuldet. Denn die Natur kann sich nur bis zu einem gewissen Grad an die von uns Menschen geprägte Landschaft anpassen.
Doch es gibt auch Menschen, die für naturnahe Gärten und Felder kämpfen – und Nachahmern mit Rat und Tat zur Seite stehen. So fand im Juli die erste Exkursion zum Thema „Gelebte Biodiversität“ in Wörterberg statt. Im Zentrum standen der Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt, veranschaulicht durch Exkursionen zum Biohof Wolf und zum Bio-Dexter-Rinderhof Pfeiffer.
Totholzhaufen für das Mauswiesel
Bei der von der Landwirtschaftskammer Burgenland organisierten Weiterbildungsveranstaltung im Rahmen des Agrarumweltprogramms ÖPUL 2023 informierte Moderatorin Claudia Winkovitsch darüber, mit welchen Pflanzen hierzulande trotz Klimawandel und Trockenphasen artenreiche, Gärten und Blühstreifen entstehen.
Gemeinsam mit Julia Wolf, Angela Pfeiffer und Viktoria Pieber wurde den Teilnehmern unter anderem auch gezeigt, wie man mit einfachen Mitteln wie einem Totholzhaufen Rückzugsorte und Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten schaffen kann. So hat sich damit am Biohof Wolf etwa ein Mauswiesel angesiedelt, das den Bestand der „ortsansässigen“ Wühlmäuse ganz ohne Gift und Co. „regelt“.
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