Mutmaßliche Betrügereien machen nun bereits Rückstellungen von mehr als 26 Millionen Euro notwendig. Und durch „Drohverluste“ dürften sogar noch weitere Millionen verloren gehen.
Im April 2021 deckte die „Krone“ den Betrugsfall rund um die beiden Ex-Geschäftsführer der Energie Ried auf. Die Langzeit-Bosse sollen falsche Zahlen an die E-Control nach Wien gemeldet haben, um überhöhte Ausgleichszahlungen zu erhalten.
Nun erreicht die Affäre eine neue Dimension: In einem Schreiben des Betriebsrates der Energie Ried, das Mitte der Woche an den Gemeinderat verschickt wurde, mahnt man nicht nur weniger Alleingänge der Generalversammlung ein, sondern macht öffentlich, was in der letzten Aufsichtsratssitzung heiß diskutiert wurde: Für die mutmaßlichen Gaunereien müssen Rückstellungen in Höhe von gut 26 Millionen gebildet werden. Bislang war man von einer Schadenssumme von 6 bis 7 Millionen ausgegangen. Für die beiden Ex-Geschäftsführer der Energie Ried gilt die Unschuldsvermutung.
Es wird weitere herbe Verluste geben
Weitere Brisanz steckt im Protokoll der Aufsichtsratssitzung vom 4. August. Die Generalversammlung um Bürgermeister Bernhard Zwielehner habe die Geschäftsführung ursprünglich gebeten, wegen der dramatischen Situation am Strommarkt für eine „maximale Risikominimierung“ zu sorgen. Experten und der Aufsichtsrat sprachen sich für ein vorübergehendes „Closing“ des Energiehandels aus. Die Generalversammlung folgte dem zur allgemeinen Überraschung nicht. Ließ stattdessen weiterspekulieren. Und bei mittlerweile zutiefst irritierten Großkunden die Preise massiv erhöhen. Folge: Laut Aufsichtsratssitzung könnte es in diesem Bereich „Drohverluste“ in Höhe von mehreren Millionen Euro geben.
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