Schätzung des Pentagon

Bis zu 80.000 Russen getötet oder verletzt

Ukraine-Krieg
08.08.2022 21:55

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums 70.000 bis 80.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Die Putin-treuen Streitkräfte hätten außerordentliche Verluste gemacht, weil das ukrainische Militär gut funktioniere und viel Unterstützung bekommen habe, erklärte der Pentagon-Spitzenbeamte Colin Kahl am Montag. Er bezeichnete den Krieg als den „intensivsten konventionellen Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg“.

Über 42.300 feindliche Soldaten habe die ukrainische Armee seit Kriegsbeginn am 24. Februar „liquidiert“, erklärte der Generalstab am Montag. Was genau darunter zu verstehen ist - Nur getötete oder auch verletzte Personen - geht daraus nicht klar hervor. Laut Militärexperten sind derartige Zahlen oft viel zu hoch gegriffen. Angesichts der Pentagon-Schätzung erscheinen sie aber realistisch. 

Aktuelle Angaben der offiziellen Stellen in Russland zu Opferzahlen gibt es nicht. Pentagon-Staatssekretär Kahl sieht die Ukrainer derzeit klar im Vorteil, insbesondere weil sie der russischen Armee hinsichtlich ihrer Moral und ihres Kampfeswillen überlegen seien. „Für sie steht existenziell viel auf dem Spiel. Sie kämpfen um das Überleben ihres Landes“, sagte Kahl.

Putin hat seine Ziele verfehlt
Der russische Präsident Wladimir Putin habe keines seiner Ziele erreicht. „Sein übergeordnetes Ziel war es, das gesamte Land zu überrennen, einen Regimewechsel in Kiew herbeizuführen und die Ukraine als unabhängige, souveräne und demokratische Nation auszulöschen. Nichts von alledem ist geschehen“, betonte der US-Staatssekretär.

Seine Regierung unterstützt die von Russland angegriffene Ukraine weiter mit Hilfen in Milliardenhöhe und rüstet das Land im großen Stil auf. In dem eine Milliarde US-Dollar (rund 980 Millionen Euro) schweren - bisher größten - Rüstungspaket sind zusätzliche Munition, Waffen und Ausrüstung enthalten, um den kritischen Sicherheitsbedarf bei der Verteidigung der Ukraine zu decken, wie US-Präsident Joe Biden am Montag erklärte. 

Neue Munition für HIMARS-Systeme
Im Paket sind laut Pentagon auch zusätzliche Munition für die Raketenwerfersysteme des Typs HIMARS und NASAMS und 1000 Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin. Hinzu kämen 50 gepanzerte medizinische Behandlungsfahrzeuge sowie medizinisches Material, darunter Erste-Hilfe-Kästen, Verbandsmaterial oder Monitore. Die Ausrüstung soll ausschließlich aus den Beständen des Verteidigungsministeriums direkt an die Ukraine gegeben werden. In der Vergangenheit hatte die US-Regierung auch Rüstungshilfen in Form einer Vereinbarung mit der Industrie angekündigt.

Der Ukraine soll indes ein Ermittlungserfolg gelungen sein: Eigenen Angaben zufolge soll der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU zwei mutmaßliche Attentäter verhaftet haben, die den ukrainischen Verteidigungsminister, den Chef des militärischen Geheimdienstes und einen prominenten Parlamentarier töten sollten. Die Verdächtigen sollten den Angaben nach für den russischen militärischen Nachrichtendienst GRU arbeiten. Für jeden der Auftragsmorde seien ihnen von ihren Führungsoffizieren 150.000 Dollar (147.000 Euro) versprochen worden.

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