Schneller reisen

TU München baut Hyperloop-Teststrecke in Bayern

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03.08.2022 09:13

Beinahe so schnell wie der Schall soll er sein: der Hyperloop. Studierende der Technischen Universität München (TUM) haben in internationalen Wettbewerben bereits bewiesen, dass sie unschlagbar schnelle Prototypen der Passagierkapseln bauen können. Nun arbeiten sie an der Realisierung des Superschnellzugs. Auf dem Gelände der TU bei Ottobrunn werden dafür derzeit eine 24 Meter lange Teströhre und ein Prototyp in Originalmaßstab gebaut.

Der Hyperloop ist das Konzept eines Transportsystems, bei dem sich ein Hochgeschwindigkeitszug mit annähernd Schallgeschwindigkeit in einer Röhre mit Teilvakuum fortbewegen soll. Vorgestellt hatte das Konzept Tesla- und SpaceX-Gründer Elon Musk. Bei der „SpaceX Hyperloop Pod Competition“ waren Studierendenteams aus der ganzen Welt aufgerufen, mit ihren selbstgebauten „Pods“ - die Kabinenkapseln, in der Passagiere durch die Röhre transportiert werden sollen - gegeneinander anzutreten.

Bisher konnte das TUM-Hyperloop-Team bei jedem Rennen die Konkurrenz hinter sich lassen. Den aktuellen Rekord setzten die Studierenden aus München beim letzten Wettbewerb im Juli 2019 mit 482 Stundenkilometern. Doch den Tüftlerinnen und Tüftlern geht es nicht nur um die Geschwindigkeit: Sie untersuchen auch, wie der Hyperloop ein sicheres, bezahlbares und nachhaltiges Transportmittel der Zukunft werden kann. So entwickelten sie unter anderem ein Schwebesystem für den Pod sowie den Prototyp einer Teströhre aus ultrahochfestem Beton, die nun laut Bayrischem Rundfunk auf dem Ludwig-Bölkow-Campus der TU in Ottobrunn realisiert wird.

24 Meter lange Teströhre
Die 24 Meter lange Teströhre soll inklusive Fundament etwa vier Meter hoch werden. Anders als die bisherigen Prototypen soll der geplante „Demonstrator“ so groß wie eine mögliche zukünftige Passagierkapsel sein. „Unser letzter Prototyp hat unter 70 Kilogramm gewogen, jetzt sind wir bei mehreren Tonnen“, erklärt Projektleiter Gabriele Semino.

Bis Ende des Jahres soll die Teststrecke fertig sein, erste Tests sollen dann Anfang 2023 starten. In etwa zehn Jahren, schätzt Semino, könnten erste Strecken gebaut werden. Die Strecke von München nach Berlin ließe sich dann eines Tages, so die Vision, binnen 30 Minuten statt wie bislang 4,5 Stunden mit dem ICE zurücklegen. Der Bau einer entsprechenden Trasse käme einer Machbarkeitsstudie der TU zufolge nicht teurer als der Bau einer ICE-Strecke.

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