Hitze im Auto

„Nach zehn Minuten kann es lebensbedrohlich sein“

Salzburg
03.08.2022 06:00

Unfall-Experte Gerhard Kronreif geht im Interview mit der „Krone“ auf den Baby-Vorfall in Wals ein. Er weiß, wie gefährlich die Hitze im Auto sein kann. 

Herr Kronreif, im Hinblick auf den Vorfall mit einem eingesperrten Baby auf einem Parkplatz: Wie kann es sein, dass sich ein Auto selbst automatisch verriegelt? Ist das möglich?

Das ist schon möglich. Es ist abhängig vom Modell. Es gibt viele unterschiedliche Systeme. So gibt es Fahrzeuge, die schon bei der Schließung der Türen automatisch zusperren. In diesem Fall dürfte die Autofahrerin wohl im Fahrzeug unabsichtlich den Sperrknopf am Schlüssel betätigt haben, so dass sich beim Schließen der Türen der Audi automatisch verriegelt hat. Ich empfehle daher allen: Die Schlüssel immer am Körper tragen.

Wie gefährlich kann so eine Situation sein?

Bei praller Sonne und hohen Außentemperaturen von mehr als 30 Grad Celsius können in der Fahrgastzelle Temperaturen von mehr als 60 Grad Celsius entstehen. Das haben wir bereits gemessen. Dabei wird es mit zunehmender Zeit immer heißer. Da kann es schon nach zehn Minuten lebensbedrohlich werden. Die größte Gefahr besteht dabei durch Dehydrierung oder einen Hitzeschlag. Bei hohen, sommerlichen Temperaturen kann ich nur raten: Keine Kinder und keine Tiere im Auto zurücklassen.

Darf in so einem Fall rechtlich die Fensterscheibe eingeschlagen werden? Oder gibt es da Konsequenzen?

Bei Gefahr im Verzug beziehungsweise bei Gefahr für Leib und Leben darf man das Fahrzeug beschädigen, um Zugang zu erhalten. Beispielsweise für die Rettung einer Person. Erfahrungsgemäß gibt es hier keine rechtlichen Konsequenzen.

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