Sprengstoffexperte
Al-Kaida: Ist das der neue Terrorpate?
Er war einer der Drahtzieher bei den Bombenanschlägen auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia, bei denen im Jahr 1998 über 200 Menschen starben. Auch mit der Schlacht von Mogadischu, bei der im Jahr 1993 im Zuge einer bewaffneten Auseinandersetzung mit somalischen Milizionären 18 US-Soldaten getötet wurde, wird der rund 60-jährige Saif al-Adel in Verbindung gebracht. Terrorexperten zufolge könnte der Ägypter der neue Al-Kaida-Chef werden. Al-Adel gehört wie auch der am Wochenende in Kabul getötete Ayman al-Zawahiri zu den Gründungsmitgliedern der Terrororganisation.
Sein Tarnname bedeutet „Schwert der Gerechtigkeit“. Doch zu seinen Spezialgebieten gehören eher Sprengstoffe. Während seines Dienstes bei der ägyptischen Armee war er Sprengstoffexperte. Als er in den 90er-Jahren über den Kampf gegen die sowjetischen Besatzer in Afghanistan zur Terrororganisation Osama bin Ladens stieß, arbeitete er sich rasch in die höheren Ränge hoch und bildete später Kämpfer diverser Terrorzellen aus.
Auf der FBI-Fahndungsliste steht der Ägypter seit 2001. Es ist ein Kopfgeld in der Höhe von 10 Millionen US-Dollar ausgesetzt. Experten des Middle East Institute in Washington D.C. halten es für möglich, dass Al-Adel die Nachfolge Al-Zawahiris antreten wird. Allerdings weisen sie auch darauf hin, dass es auch große Widerstände innerhalb der Terrororganisation gebe gegen einen Mann, der aus dem Iran Aufträge erteile.
Hausarrest im Iran
Wo sich das „Schwert der Gerechtigkeit“, das mit bürgerlichem Namen Mohammed Salah al-Din Zaidan heißt, tatsächlich aufhält, ist nicht ganz klar. Vieles deutet darauf hin, dass er sich nach wie vor dort aufhält, wo er laut einem Bericht der „Daily Mail“ jahrelang unter Hausarrest befand.
Terrorismusforscher Charles Lister weist in einer aktuellen Analyse darauf hin, dass in der Vergangenheit „mindestens drei regionale Zweige Al-Kaidas“ an der Glaubwürdigkeit Zaidans zweifelten. Mit ihm an der Spitze könnte sich nach Ansicht des US-Experten die Zersplitterung der einst so starken Organisation weiter fortsetzen.



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