Innerhalb der vergangenen drei Jahre verloren insgesamt 60 Menschen ihr Leben bei Verkehrsunfällen auf Kärntens Freilandstraßen. Der VCÖ rät zu Tempolimit 80 statt 100.
12 Menschen verunglückten seit Anfang des Jahres im Straßenverkehr in Kärnten. Traurig in Erinnerung geblieben ist unter anderem der Tod eines Pärchens in Radenthein: Zwei junge Menschen, die am Ostersonntag auf einer Freilandstraße von einem Alkolenker totgefahren wurden. Auch ein Mitarbeiter der Straßenmeisterei Hermagor wurde, als er zu Fuß am Straßenrand der Gailtalstraße (B111) unterwegs war, von einem Klein-Lkw erfasst und dabei tötlich verletzt.
Geschwindigkeit häufigste Unfallursache
„Eine aktuelle Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass im Zeitraum 2019 bis 2021 insgesamt 60 Menschen bei Verkehrsunfällen auf Kärntens Freilandstraßen ums Leben kamen, das waren 58,8 Prozent aller Verkehrstoten. Zudem wurden über 2.600 Menschen verletzt“, informiert der Verkehrs-Club-Österreich (VCÖ). Aus dieser Analyse sei auch hervorgegangen, dass bei jedem dritten tödlichen Verkehrsunfall in Österreich außerhalb des Ortsgebietes, die Geschwindigkeit die Unfallursache ist. Daher plädiert der VCÖ für ein Tempolimit 80 auf Freilandstraßen.
Ein Pkw, der mit Tempo 80 auf trockener Fahrbahn einen Anhalteweg von 55 Metern hat, hat mit Tempo 100 einen Anhalteweg von 79 Metern und nach 55 Metern noch eine Geschwindigkeit von 68 Kilometer pro Stunde.
„Gerade auf Freilandstraßen würde Tempo 80 statt 100 einen wichtigen Beitrag leisten, um die in Österreich sehr hohe Anzahl tödlicher Verkehrsunfälle auf diesen Straßen zu reduzieren. Auch Kärnten würde davon sehr profitieren“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest, „Niedrigere Tempolimits auf Freilandstraßen erhöhen die Verkehrssicherheit und reduzieren zusätzlich den Spritverbrauch, den CO₂-Ausstoß und den Verkehrslärm“. Denn der Anhalteweg, der sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammensetzt, sei bei Tempo 80 deutlich kürzer als bei Tempo 100.
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